Corona-KriseEinzelhandel und Gastronomie schließen in Gummersbach

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Bereits am Mittwoch hatten die Filialen einiger Ketten in Gummersbach geschlossen. Heute dürfen sie nicht mehr öffnen.

Bereits am Mittwoch hatten die Filialen einiger Ketten in Gummersbach geschlossen. Heute dürfen sie nicht mehr öffnen.

Gummersbach – Die gesamte Gastronomie, insbesondere Restaurants, und weite Teile des Einzelhandels im Oberbergischen kommen ab sofort zum Erliegen. Am Mittwochnachmittag hat der Oberbergische Kreis eine entsprechende Verfügung erlassen, die seit 0 Uhr gilt. Nach Informationen dieser Zeitung haben sich die Regierungspräsidentin, die Landräte und die Oberbürgermeister bei einer Telefonkonferenz um 14 Uhr auf das für viele Beteiligte überraschende Vorgehen bei den Restaurants verständigt. Das NRW-Gesundheitsministerium hatte noch am Abend zuvor eine Öffnung von 6 Uhr bis 15 Uhr verfügt. Jetzt geht man auch hier einen drastischen Schritt weiter.

Große Filialisten reagierten bereits gestern Morgen

Ausgenommen von den Schließungen im Bereich des Einzelhandels sind Lebensmittelläden, Wochenmärkte, Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Tankstellen, Banken und Sparkassen, Poststellen, Frisöre, Reinigungen, Waschsalons, der Zeitungsverkauf, Bau-, Gartenbau- und Tierbedarfsmärkte sowie der Großhandel. Einkaufszentren wie das Gummersbacher Forum dürfen weiter öffnen, weil dort auch Betriebe angesiedelt sind, die zu den oben genannten gehören. Alle übrigen werden dicht bleiben. Dienstleister und Handwerker können ihrer Arbeit weiter nachgehen.

Noch am Dienstagabend hatte es danach ausgesehen, als würde der Einzelhandel in Sachen Schließung erst einmal verschont. Aber noch in der Nacht legte das NRW-Gesundheitsministerium eine „Fortschreibung“ zu seinen Erlassen vom 15. und 17. März nach, nachzulesen auf dessen Internetseite. Kurz nach 12 Uhr am Mittwoch kam der Erlass dann auch im Kreishaus an.

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Unsicherheit bei den Passantinnen und Passanten

In der Bevölkerung herrschte bereits seit Dienstag Unsicherheit darüber, wie es mit dem Einzelhandel weitergeht. Hinzu kam, dass die Filialen großer Ketten bereits am Mittwochfrüh nicht mehr öffneten. So auch in der Gummersbacher Fußgängerzone, in der am Mittag schon beinahe gespenstische Ruhe herrschte. Einige wenige Passanten bevölkerten noch die Straßencafés, bevor auch dort um 15 Uhr Schicht war.

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Nicht anders die Situation im Forum auf dem Steinmüllergelände. Man werde die Geschäfte so lange geöffnet halten, bis es eine verbindliche Verfügung gebe, sagte Forum-Manager Bernd Muchow. Geschlossen werde das Forum nicht, Kunden erhielten natürlich Zugang zu Läden, die weiter betrieben werden dürften.

„Safety first“ ist das Gebot der Stunde

Hansjörg Mecke, Chef des Gummersbacher Optikergeschäfts Augenwelt und zugleich Vorsitzender der Innenstadtgemeinschaft, gehört zu den Unternehmern, die weiter öffnen dürfen. Bereits vor Corona habe er nur mit Terminen gearbeitet. Jetzt werde noch mehr darauf geachtet, dass nicht zu viele Kunden auf einmal im Laden stünden. Bereits an der Eingangstüre hängt ein Schild, wie sich Kunden verhalten sollen, die mit Corona-Patienten in Kontakt standen.

„Safety first“ ist bei Mecke das Gebot der Stunde. Was die Innenstadtgemeinschaft betrifft, weiß Mecke von den großen Sorgen seiner Kollegen. Niemand wisse ja, wie lange Corona alles zum Erliegen bringe, so der Optikermeister. Nicht nur bei ihm gebe es Überlegungen, in Kurzarbeit zu gehen und die Öffnungszeiten zu reduzieren.

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