Nach etwas mehr als einem Jahr übergibt Harry Benzrath die Geschäftsführung an Gerhard Ordczinsky. Dieser kennt das Haus seit 18 Jahren.
Eine Million Besucher im JahrEuskirchener Galeria-Filiale hat einen neuen Geschäftsführer

Bei Galeria stehen die Zeichen auf Weihnachten und Wechsel: Harry Benzrath (l.) und sein Nachfolgert Gerhard Ordczinsky.
Copyright: Ulla Jürgensonn
Es war ein eher kurzes Gastspiel: Nach 13 Monaten als Geschäftsführer der Euskirchener Galeria-Filiale verabschiedet sich Harry Benzrath in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist Gerhard Ordczinsky.
Der kennt das Haus seit 18 Jahren, er hat hier als Verkaufsleiter gearbeitet. Jetzt freue er sich auf „ein super Team und eines der modernsten Häuser von Galeria in Deutschland“. Der 57-jährig Niedersachse bezeichnet sich selbst als ein „Kind des Handels“. Angefangen hat er mit einer Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. Nach der Zeit als Verkaufsleiter hat er Aufgaben in der Hauptverwaltung wahrgenommen. Mit dem Posten als Geschäftsführer komme er zurück zu den Wurzeln.
Gerade in Euskirchen habe Galeria eine enge Bindung an den Kunden. „Das spürt man“, sagt Gerhard Ordczinsky, der seit 25 Jahren im Rheinland – derzeit in Erftstadt-Gymnich – lebt. Stimmen, die das Aus für die klassischen Kaufhäuser vorhersagen, widerspricht er entschieden. Ganz im Gegenteil bescheinigt er gerade dem Standort Euskirchen großes Potenzial. Eine der Stärken sei, dass Galeria ein kuratiertes Sortiment biete, das auf die Kundschaft zugeschnitten sei. Auf den sich ändernden Bedarf könne ein Kaufhaus viel flexibler reagieren als der klassische Einzelhandel. Und bei Bedarf etwa eine Abteilung vergrößern oder verkleinern.
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Euskirchener Filiale von Galeria soll sich weiterentwickeln
Gerhard Ordczinsky sieht die Filiale als wichtigen Anbieter in der Stadt, wenn es beispielsweise um Sportartikel, Schmuck oder Parfümerie geht. Sie punkte auch mit vielen beliebten Modemarken. „Wir führen nicht jede Marke, die man online bekommt. Denn wir setzen auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis“, sagt der Geschäftsführer.
Dass man damit auf dem richtigen Weg ist, bestätigen laut Harry Benzrath die Kundenzahlen: Rund eine Million Menschen besuche jährlich die Filiale, das Einzugsgebiet reiche bis weit in die Eifel.
Zu den Widrigkeiten, mit denen Galeria zu kämpfen hatte, gehörte die langwierige Beseitigung der Flutschäden in der Innenstadt. „Wir konnten an der Kundenfrequenz ablesen, wo gerade gebaut wurde“, sagt der scheidende Geschäftsführer. Mit dem Ende des Wiederaufbaus kämen wieder mehr Kunden. Das Kaufhaus selbst war auch von der Flut betroffen. Nach der Sanierung sei es eines der modernsten Häuser deutschlandweit im Konzern, berichtet Gerhard Ordczinsky. Und dennoch sagt er: „Wir wollen nicht bleiben, wie wir sind.“ Die Filiale werde sich weiterentwickeln.
Zunächst aber bereitet sie sich auf das Weihnachtsgeschäft vor, das ist in den Verkaufsräumen nicht zu übersehen bei all der glitzernden Dekoration. Darauf freue er sich besonders, erzählt der Geschäftsführer – selbst auf den damit verbundenen Stress und den Trubel.

