Waldläufer schützen SchwarzstörcheOberberger Jugendliche bewachen Schwarzstorchpaar

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Ein Schwarzstorch. (Archivbild)

Eckenhagen – Versteckt im Wald bei Reichshof-Eckenhagen legte im Frühjahr ein Schwarzstorchpaar ein Nest in einer großen Fichte an. Zur Vermeidung von Störungen durch Wanderer und Mountainbiker entschieden sich daher einige jugendliche Waldläufer, den Horst zu bewachen. „Für das Brutgeschäft brauchen die scheuen Tiere absolute Ruhe“, erklärt Lothar Selbach von der Waldjugend Windfus. Im Vorjahr seien zwei Jungtiere gestorben.

Auf wechselnden Wegen näherten sich die Naturschützer dem Horstbaum, beobachteten das Nest und die Umgebung. Passanten forderten sie zu ruhigem Verhalten auf, bis nach 57 Tagen Einsatz vier kräftige Jungtiere das Nest verlassen konnten. Für den Einsatz dankte die Leiterin der Waldjugend, Barbara Schneider, den beteiligten Waldläufern mit einem Buchgeschenk: „Es ist nicht selbstverständlich, so viel Freizeit für den Schutz der Tiere zu opfern.“

Storch galt als ausgestorben

Der Wiehler Reiner Jacobs, Vertrauensmann beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) für Artenschutz, erklärt, dass der Schwarzstorch im Rheinland und in Westfalen seit etwa 1870 als ausgestorben galt. Ab Mitte der 80er Jahre habe er jedoch wieder begonnen, Oberberg zu besiedeln. Mittlerweile gebe es etwa 25 Brutreviere im Kreis, die durchschnittlich 2,8 Jungtiere je Brutplatz aufzögen: „Die Schwarzstörche haben sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt.“

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Schwierig sei die Gefährdung durch Windkraftanlagen. Problematisch sei auch, dass Störche die Anlage ihrer Horste von Laubbäumen auf Fichten verlagert hätten, die jetzt vom Borkenkäfer befallen werden. Inzwischen sind die Jungvögel aufgebrochen, um in ihre Überwinterungsgebiete in Afrika zu ziehen. Die Waldläufer hoffen, dass ihre Schwarzstorch-Kinder im nächsten Jahr zurückkommen. (kup)

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