9000 Briefe aus aller WeltChristkind-Postamt in Engelskirchen wieder eröffnet

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Endlich ist das Christkind wieder in seinem Engelskirchener Postamt. Am Freitag waren Schnellenbacher Kinder zu Gast.

Engelskirchen – Kaum hat das Christkind in seinem Sessel Platz genommen, da kann es auch schon loslegen: Jungen und Mädchen des Johanniter-Kindergartens in Engelskirchen-Schnellenbach sind die ersten, die ihre Wunschzettel gemäß der geltenden Hygiene-Vorschriften übergeben dürfen. Christkind strahlt, Kinder strahlen – man merkt, dass die Adventszeit nicht mehr fern ist.

Das Christkind-Postamt in Engelskirchen, das erneut in den Räumen des Industriemuseums am Engels-Platz eingerichtet worden ist, hat seine Arbeit aufgenommen, zum 36. Mal. Gut möglich, dass 2021 ein Rekordjahr wird. Denn auf das Christkind und seine insgesamt 17 Helferinnen und Helfer warteten schon bei Schichtbeginn etwa 9000 Briefe aus aller Welt. Im Vorjahr waren es gut 8000.

Post fürs Christkind

Kaum ein Absender schickt einen Brief ans Christkind, der nicht besonders sorgfältig bemalt oder auf andere Art verschönert worden ist. Glitzeraufkleber auf farbigen Kuverts gibt es zu sehen, ein Umschlag ist aus ganz rotem Filz.

Dem Christkind Basteleien oder selbstgemalte Bilder mitgeschickt. „Wir haben wirklich sehr viele schöne Dinge in unserem Leben und daher keine Wünsche an Dich! Dieses Jahr haben wir ein Päckchen für dich gepackt“, heißt es in einem Brief, der zusammen mit einem Karton voller Kuscheltiere beim Christkind ankam – „Vielleicht hat noch ein anderer dafür Verwendung?“

Ein Brief mit einigen bunten Mund-Nasen-Schutzmasken an. Auch schön: Ein Kind schickte dem Christkind fünf Sorgenpüppchen – kleine Figürchen, denen man vor dem Schlafengehen seine Sorgen erzählen kann. Und Hermine schickte eine Kiste voll mit gebrauchten (!) Schnullern, die sie nicht mehr brauche. Da hat wohl jemand das Christkind mit der Schnullerfee verwechselt! (sül)

Gibt es himmlische Lieferschwierigkeiten?

Corona und alles, was die Pandemie mit sich bringt, bewegt die Kinder auf der ganzen Welt noch immer, wenn das Thema auch nicht mehr so deutlich im Vordergrund stehe wie vor einem Jahr, hat auch Birgitt Helbig, eine der fleißigen Helferinnen, beim ersten Durchsehen der Säcke voller Post festgestellt.

Viele bunte und selbstgemachte Briefe wurden auch dieses Jahr wieder eingesendet.

Viele bunte und selbstgemachte Briefe wurden auch dieses Jahr wieder eingesendet.

„Freut Ihr Euch auf Weihnachten?“, will das Christkind von den kleinen Schnellenbachern wissen. „Jaaaa!“, kommt prompt die Antwort. Und das Christkind vertraut den Gästen an: „Ich kann es auch kaum erwarten!“ Und dann nimmt es sich zusammen mit ihren kleinen Engelchen Mia und Nora – beide vier – die Wunschzettel vor. Spielzeug-Erdbeere, Mikroskop, ein Glitzer-Tattoo, eine Tausendfüßer-Familie stehen in Schnellenbach hoch im Kurs.

Egal, ob aus Oberberg oder aus dem Rest der Welt: Oft sind es bescheidene Wünsche, die von den Menschen geäußert werden. „Ich bin der Mann, der in Hongkong wohnt“, heißt es in einem handschriftlichen Brief aus Asien. „Können Sie mir bitte eine schöne Weihnachtskarte nach Hongkong schicken?“

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Benjamin ist dreieinhalb Jahre alt und hat seinen Brief offenbar jemandem diktiert, vergisst aber nicht zu erwähnen: „Ich bin sehr, sehr brav!“ Nicola ist schon etwas älter – und sie überlässt nichts dem Zufall. „Ich bin sehr gespannt, wie Du unseren Baum schmücken wirst“, parliert sie im Plauderton. Unter ihrer Unterschrift folgt ein P.S.: „Lila Weihnachtskugeln würden sehr gut zu den Vorhängen passen.“

Fragen haben viele Kinder auch, Fragen wie diese: Hast Du auch Lieferschwierigkeiten? Wie kommst Du in verschlossene Häuser? Oder: Bist Du mit Sternenstaub geimpft?

Die Adresse des Engelskirchener Christkind-Postamtes lautet:

An das Christkind51777 Engelskirchen Bitte den Absender nicht vergessen, jeder bekommt eine Antwort. Ein eigener Briefkasten für Post ans Christkind steht am Eingang des LVR-Industriemuseums. Ob das Christkind am Rande des Christkindmarktes persönlich Wunschzettel der Kinder entgegennehmen kann, steht zurzeit noch in den Sternen.

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