Die Schimmelhäuer feierten den runden Geburtstag des Schützen- und Bürgervereins Kaltenbach/Bellingroth auch mit einigen Schießwettbewerben.
100-JährigesZäher Schützen-Vogel lässt in Engelskirchen die Gäste beim Festkommers warten

Generationen von Schimmelhäuern (von links): Das Kaiserpaar Michaela Mohr und Tim Kremer, Königspaar Joachim und Sandra Tump, das Prinzenpaar Marlon Müller und Denise Rigal sowie das Kinderkönigspaar Noah Wagener und Zoe Lichtinghagen.
Copyright: Michael Kupper
Die Schimmelhäuer haben einen neuen König: Beim Jubiläumsschützenfest zum 100-jährigen Bestehen des Schützen- und Bürgervereins Kaltenbach/Bellingroth wurde Joachim Tump am Samstagabend die Regentschaft übertragen. Bereits am Samstag zuvor hatte er sich nach einem zähen Ringen beim Wettbewerb um den Königsvogel mit dem 282. Schuss durchsetzen können. Zu seiner Königin ernannte er seine Ehefrau Sandra.
Mit zielsicherem Blick und ruhiger Hand holte Noah Wagener (10) am selben Tag in der Engelskirchener Ortschaft den Kindervogel mit dem 98. Schuss aus dem Kasten. An seiner Seite regiert die zwei Jahre ältere Zoe Lichtinghagen als Kinderkönigin. Das Kaiserpaar Michaela Mohr und Tim Kremer geht in eine weitere Amtszeit.
Den finalen Treffer landet ein Schütze aus Engelskirchen-Loope
Am vergangenen Samstag wurden die Schießwettbewerbe mit dem Prinzenvogel fortgesetzt. Hierbei sicherte sich Marlon Müller mit dem 194. Schuss den Juniorentitel. Als seine Prinzessin wählte er Denise Rigal aus Marienheide. Äußerst widerspenstig gab sich der Gemeindevogel mit einer goldenen „100“ auf den Flügeln: Auch als der abendliche Festkommers beginnen sollte, machte er keine Anstalten, seinen schattenspendenden Platz im Kasten zu verlassen. Erst um 19.25 Uhr gelang Johannes Dahl aus Loope mit dem 299. Schuss der finale Treffer.
So startete der Festkommers eine halbe Stunde verspätet mit der Begrüßung durch den Vorsitzenden Olaf Auricht. Er betonte: „100 Jahre Schimmelhäuer sind mehr als nur ein Jahrhundert – das ist eine Zeit voller Tradition, Brauchtum und vor allem Leidenschaft.“ Ehrenvorsitzender Hans Mohr ergänzte, dass 100 Jahre in der Geschichte der Menschheit nur ein Wimpernschlag seien, für den Verein jedoch von ausschlaggebender Bedeutung.
Der Name „Schimmelhäuer“ stammt von einem Höhenzug in der heutigen Gemeinde Engelskirchen
Er führte zudem aus, dass der Name „Schimmelhäuer“ bei der Vereinsgründung 1925 durch den oberhalb von Kaltenbach verlaufenden Höhenzug „Schimmelhau“ geprägt worden sei. Mohr ließ die vergangenen zehn Dekaden Revue passieren, ein Höhepunkt sei die Errichtung der Schützenhalle in Eigenleistung in den 60er Jahren gewesen.
„100 Jahre Brauchtum – das muss man erst einmal hinbekommen“, würdigte Engelskirchens Bürgermeister Gero Karthaus anerkennend das Jubiläum. Besonders beeindruckend sei die Kooperation der beiden Ortschaften Kaltenbach und Bellingroth. Der scheidende Rathauschef unterstrich auch die Erfolge der Sportschützen im Rheinischen Schützenbund. „Die Schimmelhäuer sind ein Hoffnungsschimmer für alle, die das Schützenwesen in die Zukunft tragen“, lobte auch Horst Jaques, Vizepräsident des Oberbergischen Schützenbundes.
Am Ende überreichte der stellvertretende Vorsitzende Julian Niebel als Jubiläumsandenken an die Vereinsvorstände Wappen der Schimmelhäuer, die der Kaiserinnengemahl Tim Kremer aus Metall gegossen hatte. Das Bürgerpferd holte Dirk „Paul“ Paschke vom Gemeinnützigen Verein Dö-Stie-Bu (Engelskirchen) am Sonntag mit dem 155. Schuss aus dem Kasten. Wer sich künftig Dosenkönig nennen darf, stand am vergangenen Abend dagegen noch nicht fest.
Diese verdienten Mitglieder wurden in Engelskirchen-Kaltenbach geehrt
Für ihre langjährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Klaus Hellwig, Eckhard Müller (70 Jahre); Josef Rottländer (65 Jahre); Ulrich Fischer (60 Jahre); Karl-Friedrich Lademacher und Rita Trenkmann (jeweils 50 Jahre).
Eine besondere Auszeichnung erfuhr Verena Huber. Sie erhielt die goldene Verdienstnadel nach jahrelanger Vorstandsarbeit und für ihren Einsatz in der Nachwuchsförderung.
Regina Pfefferle erhielt zudem die silberne Verdienstnadel für ihr großes Engagement um das Schützenwesen, insbesondere für die Vorbereitung des Jubiläumsfestes.