Die Engelskirchener Imkerei der Gregas ist erfolgreich mit originellen Bienenprodukten im Online-Vertrieb.
ImkereiIn Engelskirchen macht eine Alge den Honig blau

Rund 200 Völker versorgen die Imkerei von Floran (l.) und Leon Grega mit Honig, Wachs und anderen Naturprodukten.
Copyright: Matthias Pohl
Gemütlich sitzen die Enten in der Böschung, neugierige Hühnerküken flitzen herum, beaufsichtigt von den erwachsenen Tieren. Die Laufenten lassen sich nicht blicken, dafür lugt die grau-getigerte Katze um die Ecke. Ziegen, Schafe und Puten recken neugierig die Hälse. Leon und Florian Grega haben sich in Engelskirchen-Hahn eine kleine Idylle geschaffen. Doch die eigentlichen Stars sind hier die Bienen.
Nachhaltige Imkerei, digitale Vermarktung und innovative Honigprodukte
Rund 200 Völker versorgen Gregas Imkerei mit Honig, Wachs, Pollen und Propolis. Die Völker der Buckfast-Biene stehen in Oberberg, aber auch im Kölner Raum. In diesem Jahr, so berichtet Berufsimker Leon Grega, konnte er etwa 90 Kilogramm Honig pro Volk ernten. Aber wie das bei einem Naturprodukt eben so ist – das kann im kommenden Jahr schon ganz anders aussehen. Wenn das Wetter zum Beispiel im Frühjahr zu kühl ist, kann die Ernte durchaus deutlich kleiner ausfallen.
Geschleudert wird bei Gregas zweimal im Jahr, im Frühjahr und im Sommer. Abgesehen von der Ernte des Honigs achten Florian und Leon Grega aber genau darauf, die Bienen möglichst wenig zu stören. Ihnen geht es darum, in Einklang mit den Tieren und der Natur zu leben. Es geht darum, nachhaltig zu denken und zu agieren. Darum wird in Engelskirchen rund um die Bienenstöcke auch kein Rasenmäher angeworfen, der mit seinem Lärm für Stress sorgt.
Die Alge ist das Nahrungsmittel der Zukunft, darum sollte sie auch für uns Thema sein.
Für die Grünpflege sorgen die Ziegen und die Schafe. Zu dieser Denkweise passt, dass 2016 alles mit Bienenwachstüchern angefangen hat. Diese sind eine Alternative zu Frischhaltefolie aus Plastik und noch immer im Sortiment. Die Tücher stellte Leon Grega damals in der heimischen Küche aus Wachs, Harz, Öl und mit in dieser Mischung getränkten Baumwolltüchern her.
Im Laufe der Jahre wuchs der Betrieb aber immer weiter. Inzwischen gibt es viele weitere Produkte rund um die Biene und natürlich den Honig selbst. Der Honig wird zum Teil mit Früchten, Blüten, Gewürzen oder mit Algen verfeinert. Vor allem der blaue Honig, der mit der Spirulina-Alge gemischt wird, ist ein richtiger Hingucker. Florian Grega ist überzeugt: „Die Alge ist das Nahrungsmittel der Zukunft, darum sollte sie auch für uns Thema sein.“
Er berichtet, dass die mit Früchten oder Gewürzen angereicherten Honigsorten aufgrund dieser Zusätze nicht der Honigverordnung, sondern dem Lebensmittelrecht unterliegen und daher strenger kontrolliert werden. „Das macht den Konsum unseres Honigs für die Verbraucher sehr sicher.“ Ein Team von 15 Mitarbeitenden sorgt derzeit dafür, dass der Honig deutschlandweit und nach Österreich verschickt wird.
Auch das Verpacken funktioniert natürlich gänzlich ohne Plastik. Schon bald werden wieder Adventskalender zusammengestellt, auch zu Ostern gibt es besondere Angebote. Einen Laden hingegen gibt es nicht. Florian und Leon Grega setzen auf den Onlinehandel und darauf, für ihre Imkerei mit YouTube-Videos und in den sozialen Medien Werbung zu machen – das Verknüpfen eines alten Handwerks mit dem digitalen Zeitalter funktioniert hier also mühelos. Mehr Informationen gibt es online unter gregas-imkerei.de.