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FestaktDie Partnerschaft zwischen Mogilno und Engelskirchen besteht schon seit zehn Jahren

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Ein Chor, die Rauen alle in langen blauen Abendkleidern und die Herren im Anzug, stehen gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Gero Karthaus in einer Reihe.

Der polnische Hemantus-Chor begleitete den Festakt.

Den Festakt zum zehnjährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen der polnischen Stadt Mogilno und der Gemeinde Engelskirchen begleitete ein polnischer Chor. 

Beethovens Europahymne, vom Hemantus-Chor in polnischer Sprache gesungen, war eine passende Begleitung für den Akt: Mit der Unterschrift der Bürgermeister Leszek Duszynski und Dr. Gero Karthaus auf einer Urkunde haben die Stadt Mogilno und die Gemeinde Engelskirchen nach zehnjährigem Bestehen ihre Partnerschaft erneuert. Bei der Feier im Neuen Wolllager sagte Karthaus: „Die Städtepartnerschaften zwischen Polen und Deutschland sind unverzichtbare Bindeglieder für die große europäische Gemeinschaft.“

Engelskirchen und Mogilno hätten das zurückliegende Jahrzehnt genutzt, um das wechselseitige Verständnis zu vertiefen, sagte Karthaus. Der Spezialitätenstand der polnischen Freunde auf dem Christkindmarkt sei ebenso selbstverständlich geworden wie der Schüleraustausch. Junge Menschen einzubinden, sei auch weiterhin vorrangige Aufgabe.

Mogilnos Bürgermeister Duszynski ließ den Austausch wieder aufleben

Mogilnos Bürgermeister Duszynski griff diesen Gedanken auf und lud dazu ein, den Austausch nach der Corona-Pause wieder aufleben zu lassen. Man dürfe die schwierige Vergangenheit nicht vergessen, zugleich aber die auf Vertrauen und Wertschätzung beruhende Zusammenarbeit fördern. Duszynski dankte den Engelskirchenern für die Unterstützung bei der Hilfe für Mogilnos ukrainischer Partnerstadt Brody. Er wies darauf hin, dass die europäischen Werte derzeit bedroht seien und rief aus: „Es lebe die Freiheit, es lebe die Demokratie!“

Jan Krzymowski, polnischer Vizekonsul mit Sitz in Köln, merkte an, dass Diplomatie nicht nur auf Regierungsebene stattfinde. Städtepartnerschaften seien gerade in turbulenten Zeiten wie diesen wichtig. Markus Dräger vom Engelskirchener Partnerschaftskomitee lud die Polen dazu ein, endlich einmal den Engelskirchener Karneval zu besuchen und stimmte textsicher das Glückwunschlied „Sto lat, sto lat“ an.

Gemischter Chor Hemantus bewies seine Stimmkraft

Es war nicht das erste und nicht das letzte Mal, dass der gemischte Chor Hemantus seine Stimmkraft bewies. Zum Programm gehörten Auftritte in den Kirchen in Loope und Schnellenbach sowie unter freiem Himmel vor den Supermärkten in Ründeroth und Engelskirchen. Heute singt er in Osberghausen. Bei der Partnerschaftsfeier trugen die Sängerinnen und Sänger unter anderem Felix Mendelssohn Bartholdys „Zum Abendsegen“ und einige Volkslieder vor.

Der nach der Blutblume benannte Hemantus-Chor ist ein Aushängeschild der Stadt Mogilno und hat sie schon international vertreten. Chorsprecherin Alina Dobersztyn war als Mitglied einer Stadtratsdelegation schon einmal in Engelskirchen und sagt im Gespräch, dass sie erschrocken darüber sei, wie sehr die Gegend durch die Borkenkäferplage gelitten habe. Dennoch gefalle ihr die Landschaft sehr. Vor allem freue sie sich über die herzliche Aufnahme in den Gastfamilien.

Das Streichduo von Maria Manemann-Frowein und May Herbrandt war Engelskirchens Beitrag zum Festakt. Und natürlich wurden Gastgeschenke ausgetauscht. Thomas Sehmer, der als Lehrer am Aggertal-Gymnasium den Schüleraustausch in Gang brachte und dafür später in Mogilno zum Ehrenbürger ernannt wurde, überreichte den Gästen einen großen Engelskirchener Leuchtengel.

Am Montag, 1. Mai, 19 Uhr, gibt der Hemantus-Chor in der Osberghausener Culturkirche, Em Depensiefen 4, ein Benefizkonzert für die ukrainische Stadt Brody.


Über die polnische Stadt Mogilno

Die Stadt Mogilno liegt mitten in Polen, etwa 80 Kilometer östlich von Posen und hat etwa 12.000 Einwohner. Der Ort geht auf eine Siedlung zurück, die im achten, neunten Jahrhundert auf einem Hügel am Mogilnoer Sees entstand. Im elften Jahrhundert wurde dort eine Benediktinerabtei gegründet.

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