Ukraine-KriegBürgerbusverein Engelskirchen transportiert Hilfsgüter nach Mogilno

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In Engelskirchens polnischer Partnerstadt Mogilno werden Hilfsgüter für Brody in der Ukraine entladen, die der Bürgerbusverein Engelskirchen angeliefert hat. 

Engelskirchen – Ungewöhnlich ja, verwunderlich nein – so schätzt Theo Boxberg, Vorsitzender des Bürgerbusvereins Engelskirchen, die Tatsache ein, dass eben dieser Verein angesichts des Krieges in der Ukraine schnell und tatkräftig anpackte. Der Verein sei aufmerksam geworden, als  die Engelskirchener Partnergemeinde im polnischen Mogilno einen Hilferuf startete und um Hilfsgüter bat. Diese sollten nach Brody gefahren werden – das ist Mogilnos ukrainische Partnerstadt.

Fahrer waren schnell gefunden

„Sofort machte sich der Verein ans Werk. Geschäftsführer Josef Hess telefonierte einen Tag lang mit der Ovag, der Bezirksregierung Köln und dem Verkehrsministerium NRW, um eine Genehmigung für eine Fahrt mit dem Bürgerbus zu erhalten“, schildert Theo Boxberg. Ergebnis: „Es gelang, der Verein stimmte zu, Fahrer waren schnell gefunden. Nach einem Spendenaufruf der Flüchtlingshilfe Engelskirchen konnten insgesamt 3,5 Tonnen Lebens- und Sachmittel gesammelt werden.“

 Ein Bürgerbus wurde dafür zum Transportfahrzeug umgebaut, zusätzlich organisierte der verein zwei Sprinter. Boxberg: „Dank der großzügigen Unterstützung der Arbeiterwohlfahrt Ründeroth, der Firma Jaeger/Hit-Markt und der Firma Lukas sowie der Unterstützung der vielen Helferinnen und Helfer der Flüchtlingshilfe starteten die drei Fahrzeuge, jeweils besetzt mit zwei Bürgerbusfahrern, am Samstagmorgen.“

Ankunft nach elf Stunden

Nach elf Stunden Fahrt und 850 zurückgelegten Kilometern begrüßte Mogilnos Bürgermeister Leszek Duszynski abends den Engelskirchener Konvoi. Er berichtete, dass bereits ein Transport mit medizinischen Hilfsmitteln nach Brody geschickt worden sei, der dort auch prompt große Dankbarkeit hervorgerufen habe.

Nach einer kurzen Nacht machte sich der Engelskirchener Tross, geleitet von Bürgerbusfahrer Christian Stiefelhagen, der gleichzeitig Vorsitzender der Flüchtlingshilfe Engelskirchen ist, am Sonntag auf den Rückweg.  „Bürgermeister Duszynski fand die richtigen Worte für diese Reise. Er sagte, dass solch ein Einsatz für den Frieden auch ein Schritt zur Rettung der Demokratie in Europa sei“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins. 

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Bürgerbusvereine, so fasst Boxberg es zusammen, „verstehen sich als Dienstleister. Die Fahrerinnen und Fahrer engagieren sich nicht, weil sie gern Auto fahren möchten. Sie setzen ihre Freizeit dazu ein, damit sie benachteiligten, meist älteren und oft nur eingeschränkt mobilen Menschen helfen können, ihre Alltagsbedürfnisse zu erledigen und ihnen so eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.“ Jetzt setzten sie sich zum Wohle von Menschen ein, die ganz andere Nöte ausstehen.

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