Firma ONI in LindlarFlüchtlinge bedanken sich mit emotionaler Rede bei Ausbilder

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Die zehn ehemaligen Auszubildenden sind jetzt fest bei ONI angestellt.

Die zehn ehemaligen Auszubildenden sind jetzt fest bei ONI angestellt.

Lindlar – Vor viereinhalb Jahren hat Wolfgang Oehm, Gründer und Firmenchef der ONI Wärmetrafo GmbH, in einer viel beachteten Aktion zehn jungen Flüchtlingen einen Ausbildungsplatz zur Verfügung gestellt. Sie stammten aus einer Gruppe von 50 Flüchtlingen, für die das Unternehmen die Sprachkurse finanziert hatte. Nun haben alle zehn ihre Ausbildung erfolgreich beendet und erhielten von Wolfgang Oehm die Nachricht, dass er sie alle übernehmen wird, wie er es zu Beginn auch in Aussicht gestellt hatte.

Bewegende Dankesworte der Flüchtlinge

Im Beisein ihrer drei Ausbilder Berthold Hock (Leitung) sowie Anil Emrah Yegin und Torben Struth bedankten sich die frisch gebackenen Fachkräfte bei ihrem Chef, der bei der Feierstunde von Geschäftsführer Christoph Baum vertreten wurde, mit einer Urkunde und einer sehr emotionalen Dankesrede von Ismail Fernandez an „Papa“ Oehm“. Die zehn Flüchtlinge erfolgreich zu einem Abschluss und zur Integration zu bringen, sei mit etlichen Hindernisse und Unwägbarkeiten verbunden gewesen, wie Marketingchef Rüdiger Dzuban erläuterte. So seien schon die damals geltenden Vorschriften zum Bleiberecht ein Hemmnis gewesen.

Ein großes Lob gab es für die Gemeinde Lindlar, die mit Bürgermeister Dr. Georg Ludwig, Beigeordnetem Michael Eyer, Fachleiter Stephan Windhausen und der Gleichstellungsbeauftragten Inga Kronenberg vertreten war, die sich intensiv um das Projekt gekümmert habe. Wenn man den zeitlichen Aufwand in Gemeinde- und Kreisverwaltung sowie bei ONI betrachte, addiere sich das auf mehr als 220 Arbeitstage.

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Um dem Projekt Flüchtlingsausbildung, das rund eine Million Euro gekostet habe, zum Erfolg zu verhelfen, habe Oehm eine komplexe Struktur für die Projektumsetzung vorgegeben. So wurden Mitarbeiter als Kulturbotschafter eingesetzt, um Spannungen zwischen den unterschiedlichen Kulturkreisen von vorne herein auszuschließen. Innerbetrieblich sei der Ausbildungsbereich verdreifacht worden und ein zusätzlicher Ausbilder wurde eingestellt. Lehrkräfte kümmerten sich um Förderung in Mathe und Physik, Patenschaften mit deutschsprachigen Auszubildenden wurden eingerichtet. Für die jungen Flüchtlinge habe man Wohnungen und Apartments angemietet und einen Hol- und Bringdienst eingerichtet. Die intensive Betreuung habe dazu beigetragen, dass am Ende nicht nur die Berufsausbildung, sondern auch die volle Integration im beruflichen und privaten Umfeld geglückt sei.

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