Baumesse „Mein Zuhause“50 Aussteller informieren in Gummersbach über Hausbau und Co.

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Die rund 50 Aussteller berichten von einem konkreten Interesse der Besucher an ihren Diensten.

Die rund 50 Aussteller berichten von einem konkreten Interesse der Besucher an ihren Diensten.

Gummersbach – Nun, alles soll Malermeister Jürgen Mai nicht neu machen. Aber vielleicht die Fassade des Hauses dämmen, das Oliver Hardt (50) in Gummersbach-Erlenhagen seit einigen Jahren schrittweise ausbaut. Hardts Vater ist dabei, als gelernter Maurer im Ruhestand hat dieser so viel Ahnung wie Zeit – und schon das Gespräch mit dem Sanitärfachbetrieb am Stand gegenüber aufgenommen. Vielleicht reicht das Geld diesmal auch für die Heizung.

Vater und Sohn Hardt gehörten am Samstagvormittag zu den ersten Besuchern der Bau- und Immobilienmesse „Mein Zuhause“. Die beiden schätzen die Möglichkeit, an einem Tag und Ort sich gleich zu mehreren Gewerken für ihr Projekt zu informieren. Knapp 50 Aussteller sind nach einem Jahr Corona-Pause wieder in der Halle 32 dabei, von der Volksbank über die Fachfirma für Insektenschutzgitter bis hin zum Startup, das einen „Grundriss in Lebensgröße“ als Projektion anbietet. In einer Kerpener Halle helfen Pappmöbel dabei, das Raumgefühl zu simulieren und teure Fehlentscheidungen zu vermeiden.

Günstige Kredite und teures Baumaterial

Das Vortragsprogramm informierte über Detailfragen wie: „Wie kommt Feuchte ins Haus und wie wieder raus?“ Darüber müssen sich Luisa (26) und Tim Nentwich (30) noch keine Sorgen machen. Das junge Ehepaar hat in Engelskirchen-Hardt aber schon einen Bauplatz und sucht auf der Messe Entscheidungshilfe bei grundlegenden Fragen.

Alles zum Thema Klimawandel

Sie ist für Holzbau, er bevorzugt ein Massivhaus. Angesichts der aktuell rasant explodieren Baumaterialkosten ist das auch eine Geldfrage. „Auf die Dauer macht es keinen Sinn, Miete zu zahlen“, meint Tim Nentwich, „aber wir können mit unserem Haus auch noch ein Jahr warten.“

Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, in Oberberg ein Nest zu bauen? Viele junge Familien aus dem Kölner Raum sind gerade in der Corona-Zeit zu dieser Überzeugung gekommen und lassen sich von der hiesigen Natur und den vergleichsweise niedrigen Immobilienpreisen locken. Michael Noss von der Volksbank berichtet, dass inzwischen auch abseits der Autobahn im Südkreis die Nachfrage anzieht. Die private Immobilienfinanzierung erlebe angesichts des historischen Zinstiefs einen Boom.

Klimaschutz: Sonnenenergie für das Eigenheim

Wer sich kein Geld leihen muss, sondern bereits hat, steckt es erst recht ins Eigenheim, weiß Markus Tapper von der Aggerenergie, der die Kunden in Energieversorgungsfragen berät. Er komme kaum hinterher bei den Anfragen nach Photovoltaik.

In vielen Dörfern verbreitet sich die Sonnenenergie wie ein Lauffeuer. „Die Leute wollen etwas für den Klimaschutz tun und haben nichts dagegen, wenn sich das auch rechnet, indem sie sich unabhängig von steigenden Strompreisen machen.“

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Der Wiehler Malermeister Eric Stranzenbach berichtet von einer Auftragsflut infolge des Rückzugs ins Private, den die Pandemie erzwungen hat: „Die Leute wollen es in ihrer Wohnung schön haben.“ Dennoch mochte er nicht auf eine Möglichkeit zur Geschäftsanbahnung verzichten, wie sie nur die Messe bietet: „Es kommen auch wieder andere Zeiten, und da hilft es, wenn die Leute meine Visitenkarte in der Schublade haben.“

Bei der letzten Messe im Januar 2020 waren 3000 Besucher in der Halle. Mit den 1800, die diesmal trotz Ferienzeit gezählt wurden, war Messeorganisator Fabian Blösch am Sonntag sehr zufrieden: „Aussteller und Gäste haben sich nach dem direkten Kontakt gesehnt.“

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