Gummersbacher FabrikantCarl Hugo Steinmüller wäre am Freitag 150 Jahre alt geworden

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Carl Hugo Steinmüller führte die Dampfkesselfabrik zu ihrem absoluten Zenit.

Carl Hugo Steinmüller führte die Dampfkesselfabrik zu ihrem absoluten Zenit.

Gummersbach – Der Fabrikant Carl Hugo Steinmüller wäre am Freitag 150 Jahre alt geworden. Für die Stadt Gummersbach ein Anlass, ihres großen Sohnes zu gedenken, der zu Lebzeiten deren Ehrenbürger war. Bürgermeister Frank Helmenstein sagt: „Wir sind dankbar für sein einzigartiges Engagement zum Wohle seiner und unserer Heimatstadt und ihrer Menschen.“

Als Carl Hugo Steinmüller am 18. Februar 1872 als erstes Kind von Carl Steinmüller und seiner ersten Ehefrau Laura in Gummersbach zur Welt kam, stellte die Firma Steinmüller noch das sogenannte Blaupapier, ein licht- und wasserundurchlässiges Einpackpapier, in ihrer Fabrik in der Winterbecke her.

Die dampfgetriebene Lokomobile, die die Erfolgsgeschichte des späteren Dampfkesselwerks in Gummersbach anstieß, kaufte sein Onkel Lebrecht erst zwei Monate nach seiner Geburt. Die Industrialisierung in Gummersbach stecke noch in den Kinderschuhen, fehlte doch noch die wichtige Anbindung an die Eisenbahn.

Von Geburt auf Übernahme des Unternehmen Steinmüller vorbereitet

Dennoch stand bei seiner Geburt bereits fest, dass Carl Hugo das Unternehmen Steinmüller, das sein Großvater Peter Wilhelm Eberhard erst knapp 20 Jahre zuvor in Gummersbach gegründet hatte, weiterführen sollte. Auf diese Rolle wurde er seit frühester Kindheit vorbereitet und erfüllte sie in einer derartigen Art und Weise, dass er das Unternehmen Steinmüller zu seinem absoluten Zenit führte.

Ab 1894 war er im Gummersbacher Werk tätig, da es seinem Onkel Lebrecht gesundheitlich schlechter ging. Er wurde nach dem Tod des Onkels 1899 und der Übernahme der Teilhaberschaft 1904 immer mehr zu einem Patriarchen in der Firma wie viele Industrielle des 19. Jahrhunderts es waren.

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Er zeigte sich aber auch sehr engagiert für die sozialen Belange seiner Arbeiter und für das Vereinsleben in Gummersbach. Mit Bauprojekten, die er anstieß oder unterstützte, prägte er auch das Bild der Stadt. Siedlungen wie die auf dem Steinberg oder in der Körnerstraße hat er initiiert. Auch politisch war Steinmüller lange von 1909 bis 1945 als Stadtverordneter und Beigeordneter aktiv. Zahlreiche Schicksalsschläge, darunter auch der Verlust seines Sohnes Carl Eberhard Steinmüller kurz vor Kriegsende 1944 konnten sein Engagement für seinen Betrieb und für seine Heimatstadt nicht mindern.

Anlässlich seines 80. Geburtstags hat die Stadt ihm für seine Verdienste um die Stadt 1952 die Ehrenbürgerwürde verliehen. Carl Hugo Steinmüller verstarb am 31. März 1959 im Alter von 87 Jahren. (ar)

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