Flexibilität überzeugtImmer mehr Kinder im Oberbergischen bei Tagesmüttern

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Im Einkaufszentrum machte das Tagesmütternetzwerk auf seine Arbeit aufmerksam.

Im Einkaufszentrum machte das Tagesmütternetzwerk auf seine Arbeit aufmerksam.

Gummersbach – Mitten im Gummersbacher Einkaufszentrum Forum hatte das Tagesmütternetzwerk Oberberg am Samstag seinen Informationsstand aufgebaut. Im Rahmen der deutschlandweiten Aktionswoche „Gut betreut in der Kindertagespflege“ informierte die Fachberatungsstelle in Kooperation mit dem Kreisjugendamt des Oberbergischen Kreises.

Ein wichtiger Job, denn schon jetzt sind über 600 Kinder in der Tagesbetreuung und das Interesse steigt. Schon im ersten Lebensjahr ist eine Betreuung der Kinder durch eine Tagesmutter möglich. Sie schafft eine gleichwertige Alternative für einen Kitaplatz, wenn der für Kinder im Alter von null bis drei Jahren nicht zu bekommen ist.

Bedürfnisgerechte Betreuungskonzepte

Auch die Flexibilität des Konzeptes überzeugt viele Eltern. Wie viel Zeit ein Kind bei der Tagesmutter verbringt, kann individuell besprochen werden. Der Rechtsanspruch auf eine Tagespflege tritt jedoch erst ab 25 Stunden wöchentlich in Kraft. Sie kann bis auf 50 Stunden aufgestockt werden. Die Betreuung kann genau auf die Bedürfnisse der Familien zu geschnitten werden. Dafür suchen die Fachberater mehrere Tagesmütter aus, die zu dem Profil der Suchenden passen. Danach finden gemeinsame Gespräche statt, in denen man auch die Tagespflegestätte, meistens die Privatwohnung der Pflegeperson, kennenlernt. „Für die Eltern ist die Atmosphäre, die in der Tagespflegestätte herrscht, wichtig“, sagt Elizabeth Dorn-Dickhaus, Fachberaterin des Tagesmütternetzwerks Oberberg. „Wenn dort Herzlichkeit und eine sichere Umgebung für die Kinder gegeben sind, erledigen sich die Sorgen der Eltern meistens von alleine.“

Die Tagesmütter haben häufig eine pädagogische Ausbildung, wie Erzieher oder Kinderpfleger. Sie können aber auch mit einem Qualifizierungskurs, der 160 Stunden dauert, den Quereinstieg schaffen. Der Kurs ist notwendig, denn die Tagesmütter haben wie die Erzieher in der Kita einen Förder- und Bildungsauftrag und kümmern sich zeitweise um bis zu fünf Kinder gleichzeitig. Das Miteinander mit den anderen Kindern in der Gruppe ist ein wichtiger Teil der Tagespflege. „Die Kinder lernen voneinander. Gerade das großfamilienähnliche Gefüge, das entsteht und das viel persönlicher als in der Kita ist, ist das Wertvolle an dem Betreuungsprinzip“, erklärt Dorn-Dickhaus.

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