100 Euro für eine DuscheGummersbacher Handballerinnen helfen Kindern in Tansania

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Ihr Herz schlägt jetzt für Tansania: Carina Hilger und Sheila Breer unterstützen dort ein Kinderhilfsprojekt.

Ihr Herz schlägt jetzt für Tansania: Carina Hilger und Sheila Breer unterstützen dort ein Kinderhilfsprojekt.

Gummersbach/Tansania – Mit unzähligen Eindrücken sind Carina Hilger und Sheila Breer aus Tansania zurückgekehrt. Drei Wochen waren die Handballerinnen des HC Gelpe/Strombach in Afrika, um das Projekt „Beyond Child Smile“ in Arusha zu unterstützen. Mehr als 400 000 Einwohnerinnen und Einwohner zählt die Stadt im Nordosten von Tansania, die sich am Fuße des Kilimandscharo in der Grenzregion zu Nigeria befindet.

Bei der Renovierung der Olchoki-Grundschule kräftig geholfen

Die Oberbergerinnen waren in Gastfamilien untergebracht, kümmerten sich deren Kinder, halfen mit Farbe und Pinsel bei der Renovierung der Olchoki-Grundschule und unterrichteten nachmittags in der Visi-Wani-Bücherei. Carina Hilger berichtet: „Nach erster Skepsis, weil wir in unserer Unterkunft weder eine europäische Toilette vorfanden noch fließendes Wasser hatten, fühlten wir uns schnell wohl und wurden von allen herzlichst in die tansanische Welt eingeführt. Schnell kannte uns jeder auf der Ilboru Road, und wir erhielten von jedem ein freundliches Wort.“

Auch in Gummersbach ist Carina Hilger als Leiterin des Fachbereichs Schule und Sport für viele Schülerinnen und Schüler zuständig. Insofern kannte sie in Afrika keine Berührungsängste mit den Kindern. Sie fanden es toll, dass sie einen Lederball von Carina Hilger und Sheila Breer geschenkt bekamen, und spielten sofort voller Elan los. Die tansanische Herzlichkeit rührte die Besucherinnen: „Es gab wenige Minuten, in denen wir kein Kind auf dem Arm hatten, wir wurden immer von unzähligen Kindern an den Händen nach Hause begleitet. Es war überwältigend, wie viel Liebe die Kinder geben konnten –aber auch von uns einforderten.“

Eltern und Lehrer haben oft wenig Zeit für die Kinder

Denn an Aufmerksamkeit für die Kinder seitens der Eltern oder Lehrkräfte, so beobachteten Hilger und Breer, mangele es oft. „Nicht aus böser Absicht, sondern aus Zeitgründen. In unserer Straße waren alle Familien Selbstversorger, hatten Kühe und Hühner im Garten, kochten und wuschen die Wäsche draußen, mussten Wasser aus Brunnen holen. Und in der öffentlichen Schule beaufsichtigt eine Lehrkraft oft 70 bis 80 Kinder.“

Ihre freien Wochenenden nutzen die beiden Frauen unter anderem für eine Safari in den Tarangire Nationalpark, entdeckten Elefanten und Löwen, die den Reifenwechsel am Safarijeep, entspannt verschliefen. Einen unvergesslichen Eindruck hinterließen sie bei ihrer Gastfamilie: „Die afrikanische Unkompliziertheit lernten wir nochmal am Ende unserer Reise kennen, als wir unsere Gastgeberin fragten, warum es im Haus kein fließendes Wasser und keine Dusche gibt. Sie führte finanzielle Gründe an und machte uns eine Aufstellung der voraussichtlichen Kosten. Wir sagten die Finanzierung der 100 Euro am Abend um 21 Uhr zu.“ Und am nächsten Morgen um 9 Uhr wurde dann schon die Dusche installiert.

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Diese Lebenseinstellung sei nun in den Herzen der Oberbergerinnen fest verankert, versichern Carina Hilger und Sheila Breer. „Wir sind unendlich dankbar für die vielen Erfahrungen, Begegnungen und die unendliche Liebe, die uns entgegengebracht worden ist und für uns ist klar – wir kommen wieder.“

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