Rock’n’Roller und GutmenschTed Herolds Ex-Manager über den „deutschen Elvis“

Lesezeit 3 Minuten
Ted Herold (r.), hier mit Tafelchef Ulrich Pfeifer, stand im Jahr 2012 in der Gummersbacher Suppenküche am Herd.

Ted Herold (r.), hier mit Tafelchef Ulrich Pfeifer, stand im Jahr 2012 in der Gummersbacher Suppenküche am Herd.

Gummersbach – „Geschockt“ war Günter Sampt als er am Sonntagmorgen davon erfuhr, dass der Sänger Ted Herold (79) und dessen Frau bei einem Wohnungsbrand in Dortmund in der Nacht zuvor ums Leben gekommen waren. Der Gummersbacher Sampt war in der Zeit von 2008 bis 2012 der Manager des „deutschen Elvis“, wie der Rock’n’Roller auch genannt wurde.

In dieser Zeit war Herold auch zu Besuch in Gummersbach und stand in der Suppenküche mit am Herd. Ein Termin, an den sich auch Sampt noch gut erinnern kann. „Ted Herold hat sich immer wieder für seine Mitmenschen engagiert. Das war seine Art.“

Herold beharrte auf Zusammenarbeit

Kennengelernt hatten sich die beiden bei einem Auftritt im EKZ Bergischer Hof. Sie tauschten ihre Visitenkarten aus. Einige Zeit später rief Herold dann in Gummersbach an und fragte Sampt, ob er sein Management übernehmen kann. „Ich wollte nicht, und meine Frau Marlies war auch nicht begeistert“, erinnerte sich der Agentur-Chef damals beim Termin in der Suppenküche im Jahr 2012.

Doch Herold habe nicht locker gelassen, sei sogar mit einem vorbereiteten Vertrag nach Gummersbach gekommen. Und dann habe er eingeschlagen. Anfangs sollte es nur ein Jahr sein, doch es wurden mehr als vier. „In dieser Zeit habe ich ihn wieder zurück ins Fernsehen gebracht“, erinnert sich Sampt am Montag.

„Ted Herold war das Idol meiner Jugend“

Gerne schwelgt er in Erinnerungen. „Ted Herold war das Idol meiner Jugend. Ich war auch ein Rock’n’Roller und habe ihn immer lieber gehört als Peter Kraus, der mir zu weich war“, so der Gummersbacher.

Das könnte Sie auch interessieren:

Kein Wunder, dass er dann Jahre später am Ende doch nicht nein sagen konnte, als sich ihm die Möglichkeit bot, Ted Herold zu managen. „Wir hatten eine gute Zeit miteinander“, sagt Sampt, der Herold als „Gutmenschen“ bezeichnet. Zusammen mit Ted Herolds Produzent Bernd Dietrich seien in der Zeit der Zusammenarbeit vier neue Titel veröffentlicht worden. Und wäre es nach Sampt gegangen, dann hätten es auch mehr Songs sein können.

„Ich glaube, dass es ihm nicht gut ging“

Doch Herold habe nicht mehr gewollt, sagt sein Ex-Manager. Vor zwei Jahren habe sich der Sänger von der Bühne verabschiedet. „Bernd Dietrich und ich haben ihm immer wieder Titel angeboten, doch er hat abgewunken“, so Sampt, der die Jahre mit Ted Herold als „wunderbare Zeit“ in Erinnerung behalten wird.

Zu Herolds Entscheidung, nicht mehr auf die Bühne zu wollen, könne er nur mutmaßen, sagt Sampt. „Ich glaube, dass es ihm nicht gut ging“, berichtet sein Ex-Manager. Die Gründe dafür sieht Sampt nicht zuletzt in der nachlassenden Popularität Herolds. Das sei nicht einfach, wenn man nicht mehr dabei sei.

Dabei hört man Sampt an, dass ihm die Nachricht vom Tod seines Idols in der Nacht zum Sonntag an die Nieren gegangen ist. „Das tut uns schrecklich weh“, sagt der Gummersbacher.

KStA abonnieren