Die Sicherheit der Fußgänger spricht in der Berstig für einen Ersatzneubau.
Abriss und NeubauDrei Gummersbacher Brücken sind marode

Bereits seit dem Sommer ist die Brücke in der Gummersbacher Berstig für die Fußgänger wegen Baufälligkeit gesperrt.
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Gleich drei Fußgängerbrücken im Gummersbacher Stadtgebiet sind so marode, dass sie abgerissen werden müssen. Und nur in einem Fall wird überlegt, einen Ersatzneubau zu errichten. Konkret geht es um die Brücke in der Berstig zwischen Klinikum und der dortigen Kita, die Stahlbrücke in der Rebbelrother Rundstraße und die Brücke in der Straße An der Mühlwiese in Derschlag. Ein Ersatzneubau für die Brücke in Derschlag würde laut Verwaltung 800.000 Euro kosten. Zuschüsse würden keine fließen.
Fachbereichsleiter Francis Jovan erläuterte, dass beim Wegfall der Brücke für die Öffentlichkeit eine Alternativroute entlang der Klosterstraße auf dem Gehweg zur Verfügung stünde. Von einem Umweg könne keine Rede sein. Nicht minder teuer würde ein Neubau im benachbarten Rebbelroth werden. Die Verwaltung hat eine Summe von 600.000 Euro ermittelt, nebst Planungs- und sonstigen Kosten. Die Stahlbrücke überspannt die Agger und verbindet die Rundstraße mit angrenzenden Wegen. Die Brücke befindet sich dabei auf der Seite der Rundstraße auf einem privaten Grundstück. Im Rahmen einer Hauptprüfung wurde festgestellt, dass die Brücke nicht mehr standsicher ist. In der Folge wurde die Brücke bereits gesperrt. Mit Hinblick darauf, dass sich eine moderne, alternative Geh- und Radwegbrücke (eröffnet 2025) in nur 300 Metern Entfernung befindet, möchte die Stadt davon Abstand nehmen, die aktuell gesperrte Brücke nach deren Abbruch zu ersetzen.
Abriss ist beschlossene Sache
Anders ist die Situation in der Berstig. Der Abriss der Brücke ist zwar beschlossene Sache, doch über einen Ersatzneubau gibt es noch keinen Beschluss. In der Osterferien soll aber erst einmal die bestehende Brücke „rückgebaut“ werden, wie die Planer das nennen. Dieser Zeitpunkt wurde auch mit Blick auf das hohe Verkehrsaufkommen gewählt, wie Jovan ausführte. 110 Busse würden die Stelle pro Tag kreuzen. Weitere Bedeutung bekommt der Ort durch das Klinikum und die Rettungswache in unmittelbarer Nachbarschaft. Kein Wunder, dass es allein schon mit Blick auf die Verkehrsströme ein eigenes Rückbaukonzept gibt, das bereits erstellt worden ist.
Doch was ist nun mit dem Neubau? Diese würde, so eine Kostenschätzung, rund eine Million Euro kosten. Kein Pappenstiel, wie man auch in der Politik findet. Aber mit einer Spannweite von rund 45 Metern ist die Brücke auch nicht gerade ein Brückchen. Aus Sicht des Krankenhauses, so eine Rückfrage bei dessen Technischem Leiter, hat ergeben, dass man dort auf einen Neubau verzichten kann. Anders sieht es aber beim Awo-Familienzentrum aus. Von dort hat die Stadt das Feedback bekommen, dass die Brücke essenziell sei. Sven Lichtmann (SPD) berichtete, dass er Gespräche mit Anwohner geführt habe. Diese fühlten sich bereits jetzt mit Blick auf die aktuelle Sperrung abgeschnitten.
Und es gab auch den Hinweis, dass man den unter der Brücke herführenden Weg, bei dem die Kinder die Dr. Ottmar-Kohler-Straße überqueren müssten, diesen nicht zumuten wolle. Jörg Jansen (CDU) wollte von der Verwaltung schließlich wissen, ob es Zahlen über das Verkehrsaufkommen an dieser Stelle gebe. Damit konnte Jovan aber nicht dienen. Dass eine Brücke sicherer wäre, sei nicht von der Hand zu weisen, sagte der Fachbereichsleiter. Ein Beschluss soll im kommenden Jahr gefällt werden.

