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ArbeitsmarktBewerber und Stellen passen in Oberberg nicht zusammen

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In der Sekundarschule Wiehl TOB fand ein Berufswahlparcours statt.

Angebote wie der Berufwahlparcours in Bielstein helfen bei der Orientierung.

Die Arbeitslosenzahl in Oberberg ist noch einmal leicht gesunken. Die Agentur ruft Betriebe zu mehr Qualifizierung auf.

Die Arbeitslosigkeit ist im Oberbergischen Kreis im Mai leicht gesunken. Nicole Jordy, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit, sieht darin ein positives Signal. Im Vergleich zum Vorjahr lägen die Zahlen jedoch weiterhin auf einem hohen Niveau. „Auffällig ist: Wir haben in unserer Region nach wie vor ein hohes Stellenpotenzial – es sind viele Arbeitsplätze gemeldet. Das passende Matching zwischen Bewerbenden und offenen Stellen gelingt aktuell jedoch häufig nicht.“

Arbeitslosenquote liegt bei 5,6 Prozent

8477 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 91 Personen weniger als im April, aber 348 Personen mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 5,6 Prozent und war somit identisch mit dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 5,3 Prozent. So hat es die Agentur für Arbeit am Mittwoch mitgeteilt. Im ganzen Agenturbereich, zu dem außerdem der Rheinisch-Bergische Kreis und die Stadt Leverkusen gehören, betrug die Quote 6,2 Prozent und lag mit 0,1 Prozent unter dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 5,9 Prozent.

Damit Bewerber und offene Stellen zusammenpassen, fordert Agenturchefin Jordy gezielte Qualifizierungen und Weiterbildungen. Die Arbeitsagentur unterstütze Bewerber und Betriebe dabei mit individueller Beratung und Förderung – wohlgemerkt auch, wenn es um gering qualifizierte Beschäftigten geht. „Wer heute in Weiterbildung investiert, sichert morgen seine Fachkräftebasis“, appelliert Nicole Jordy an die Unternehmen.

Steigendes Interesse an Ausbildung

Auch auf dem oberbergischen Ausbildungsmarkt gibt es weiterhin ein   Missverhältnis zwischen Ausbildungsstellen und Bewerberinnen und Bewerbern. Jordy mahnt: „Umso wichtiger ist es jetzt, gemeinsam aktiv zu werden. Wir freuen uns, dass in Oberberg und Leverkusen mehr junge Menschen unsere Berufsberatung nutzen.“ Das gestiegene Interesse zeige, dass viele junge Leute ihre berufliche Zukunft anpacken möchten. Die Zeit vor den Sommerferien sei der richtige Moment, sich zu informieren. Praktika seien ein wertvoller Türöffner, sowohl für Jugendliche als auch für Betriebe.

In der TOB-Sekundarschule in Wiehl-Bielstein hat die Oberbergische Koordinierungsstelle Ausbildung kürzlich einen Berufswahlparcours veranstaltet. 240 Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 und 9 durchliefen die Angebote der 17 teilnehmenden Unternehmen und konnten sich hierbei an Ausbildungsberufen in Industrie, Handwerk und Pflege erproben.

Rein rechnerisch kommen in Oberberg auf 100 Stellen 110 Bewerber. Aktuell sind noch 678 Ausbildungs- und duale Studienplätze frei, vor allem in den Berufen Verkäufer/in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Fachkraft – Lagerlogistik, Zerspanungsmechaniker/in und Industriekaufmann/-frau.