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Das letzte rote BandGummersbach hat eine neue Bibliothek

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Durchtrennten das rote Band: (von links) Raoul Halding-Hoppenheit, Frank Helmenstein und Jürgen Hefner.

Durchtrennten das rote Band: (v.l.) Raoul Halding-Hoppenheit, Frank Helmenstein und Jürgen Hefner.

Die neue Gummersbacher Bücherei ist eingeweiht. Sie befindet sich im Ortskern im ehemaligen Karstadt.

Eine neue Bücherei für Gummersbach war Bürgermeister Frank Helmenstein zu Amtszeiten eine Herzensangelegenheit. Immer wieder hatte er von seinen Aufenthalten in der alten Kreis- und Stadtbücherei zu seinen Schulzeiten bis hin zum Abi am Grotenbachgymnasium geschwärmt. Die alte Bücherei ist Geschichte, auch der Zusatz „Kreis“ im Namen, denn der Oberbergische wollte nicht mehr mitmarschieren. Also machte die Stadt ihr eigenes Ding. Was dabei nach zwei Jahren herausgekommen ist, können die Gummersbacher ab dem heutigen Montagmorgen, 10 Uhr, selbst erleben.

Symbolisch eröffnet

Bereits bei der Eröffnung am Freitagnachmittag strömten etliche Interessierte in die freundlichen und sehr hellen Räume im alten Karstadt. Dort, wo früher die Cafeteria und die Phonoabteilung waren, stehen nun Bücher. Die Gummersbacher Volkshochschule, die gleich nebenan ist, war schon vor einigen Wochen umgezogen.

Für Helmenstein war die Einweihung der letzte offizielle Akt in seiner Amtszeit. Mit dem Technischen Beigeordneten Jürgen Hefner und dem Ersten Beigeordneten Raoul Halding-Hoppenheit durchtrennte er das rote Band, was symbolisch für die Eröffnung stand.

Mit dabei war auch das Team der alten und neuen Bücherei, das in den letzten Wochen seit der Schließung des Altstandortes viel Kraft investiert hatte, damit die Eröffnung der neuen Bibliothek Gummersbach zu einem Erfolg für alle Beteiligten wird. Fachbereichsleiter Kultur und Weiterbildung, Christopher Suhr, berichtete, dass Helmenstein von Beginn an das Projekt mit viel Hingabe vorangetrieben habe.

Der Bürgermeister machte noch einmal deutlich: Jedes Kind solle ohne Ansehen seiner Herkunft nicht daran gehindert werden, seinen Weg zu machen. In der neuen Bibliothek finde man einen Ort des Lernens. Aber nicht nur das: Hier könne man streamen, klönen, Kaffee trinken und vieles mehr.

Reise begann vor zehn Jahren

Helmensteins Dank galt seinen Beigeordneten,   Ulrike Rösner als Vorgängerin von Suhr, Frédéric Ripperger von der Entwicklungsgesellschaft, die den Umbau in den Händen hatte, und dem Gummersbacher Unternehmer Michael Metgenberg als Eigentümer der Immobilie. Mit ihm sei der Umbauprozess äußerst professionell gewesen. Die neue Bibliothek, so Helmenstein, funktioniere als Open Library, man könne also auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten bestimmte Angeboten nutzen, auch, wenn kein Personal vor Ort sei.

Büchereileiter Christian Bürgin berichtete, dass seine Reise in Richtung neuer Bücherei mit einer Vision des Bürgermeisters vor zehn Jahren begonnen habe. „Heute ist sie Realität“, freute er sich und betonte, dass sie ein „einmaliges bibliokarisches Angebot“ habe.


Die neue Bücherei

Die neue Bibliothek hat eine Publikumsfläche von 1600 Quadratmetern (vorher: 711 Quadratmeter). Die Gesamtfläche (mit Nebenflächen wie Lager, Magazinen, Büros, aber ohne Volkshochschul-Anteil) beträgt 1850 Quadratmeter (vorher: ca. 1200 Quadratmeter).

Im Angebot sind ca. 40.000 Medien im Freihandbestand, ca. 16.000 im Altbestand/Magazin/Sondersammelgebiet Heimatkunde und darüber hinaus sind auch noch ca. 30.000 Medien online verfügbar.

Die Zahl der aktiven Nutzer lag im vergangenen Jahr bei ca. 6300. Im Jahr 2024 wurden am Altstandort 210.000 Entleihungen getätigt. Zudem gab es 100 Veranstaltungen. Die Gummersbacher Stadtbücherei hat insgesamt 6,8 vollzeitäquivalente Stellen.