Der Gummersbacher Löschzug für die Innenstadt simuliert die Rettung von Jugendlichen, die mit Feuerwerk hantiert haben. Alle Puppen werden gerettet.
RettungseinsatzFeuerwehr Gummersbach übt im leerstehenden Altenheim

Die Einsatzkräfte drangen durch die Garage ein.
Copyright: Marc Wittpohl
Die Feuerwehrleute wissen nur, dass es eine Übung geben wird, nicht aber, wo und worum es geht. So müssen sich die ersten Einsatzkräfte und Einsatzleiter Simon Mecke, die bald nach 8 Uhr an der Blücherstraße eintreffen, erst einmal einen Überblick verschaffen.
Angerückt sind sie ohne Blaulicht und Martinshorn. Bei einer Übung im leerstehenden Altgebäude des katholischen Altenheims war der „Löschzug Stadt“ der Freiwilligen Feuerwehr Gummersbach am Sonntagmorgen mit 38 Ehrenamtlern im Einsatz. Deren Kameraden Marcel Kirchhoff und Marc Sattler hatten ein kniffliges Szenario vorbereitet, bei dem es um Leben und Tod ging.
Jugendliche Einbrecher an der Gummersbacher Blücherstraße
Zu sehen ist starke Rauchentwicklung. Ein Anwohner weiß zu berichten, dass sich mehrere Jugendliche zu dem unbewohnten Komplex Zugang verschafft haben. Aber wie viele? Und wo befinden diese sich?
Die Einbrecher sind offenbar über die Garage eingedrungen. Dort entdeckt der erste Trupp, der mit Atemschutz vordringt, zwei Übungspuppen, die die Jugendlichen darstellen. Diese haben mit Böllern hantiert, was ihnen schlecht bekommen ist und das Feuer auslöste.
Gummersbacher Wehr bekäme im Ernstfall Unterstützung
Nun gilt es, das ganze Haus abzusuchen. Parallel dringt ein zweiter Trupp über den Haupteingang ins Treppenhaus ein, das als Rettungsweg rauchfrei gemacht werden muss. Im dritten Obergeschoss wird eine weitere Puppe gefunden und mit ihren 75 Kilo Gewicht herausgetragen. Dann entdeckt ein Nachbar eine vierte Person auf der Dachterrasse. Über die Drehleiter dringt die Feuerwehr zu ihr vor, und behandelt oben ein gebrochenes Bein.
Nach eineinhalb Stunden wird die Übung abgebrochen. Im Ernstfall hätten jetzt die Unterstützungskräfte des übrigen Zugs 1 den anstrengenden Einsatz unter Atemschutz übernommen, also die Kameradinnen und Kameraden der Löschgruppen Niederseßmar, Windhagen, Strombach/Lobscheid und Gummeroth. Außerdem nicht dabei sind die Hauptamtler der Feuerwache.
Feuerwehrsprecher Marc Wittpohl erläutert: „Geübt wird vor allem die Arbeitsteilung, also dass die Führungskräfte Personal und Material angemessen einsetzen.“ Bei der Manöverkritik wird festgestellt, dass die Rückmeldungen aus dem Gebäude an die Einsatzleitung zu ungenau waren. Auch bei einer Übung kommt eben Stress auf.
Gummersbachs Wehrleiter Frank Raupach sagt: „Wir sind dankbar für die Gelegenheit, in so einem großen Objekt praxisnah üben zu können. Nur so können wir erkennen, wo es Defizite gibt, und jeden Tag ein bisschen besser werden.“