Kultur und Kommerz im WechselGummersbacher Halle 32 feiert ihr zehnjähriges Bestehen

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Martin Kuchejda und Ulrike Rösner von der Gummersbacher KultGM, Bürgermeister Frank Helmenstein und Hoteldirektor Alberto Perez an einem Jubiläumsplakat.

In Feierlaune: Zum zehnjährigen Bestehen der Halle 32 haben Martin Kuchejda (l.) und Ulrike Rösner von der Gummersbacher KultGM, Bürgermeister Frank Helmenstein (2.v.r) sowie Hoteldirektor Alberto Perez eine engere Zusammenarbeit vereinbart.

Ihr 10-jähriges Bestehen feiert die Gummersbacher Halle 32 mit einem Auftritt der deutschen Tribute-Band „Goldplay“.

Die „Hymn for the Weekend“ der britischen Popband Coldplay ist das Ständchen: Die Halle 32 feiert ihr zehnjähriges Bestehen mit einem Auftritt der deutschen Tribute-Band „Goldplay“, Tickets für das Konzert am Samstag, 24. Juni, 20 Uhr, kosten nur zehn Euro, was Hallenchef Martin Kuchejda als „Geschenk an die Gummersbacher“ verstanden wissen will. Sich selbst beschenkt die Halle mit einer neuen Kooperation, die ihren Status als breit aufgestelltes Veranstaltungszentrum verstärken soll (siehe unten).

Das Gemäuer ist ein markantes Symbol der Gummersbacher Industriegeschichte. Die ältesten Teile der Halle 32 stammen aus der Zeit um 1890 und beherbergten die sogenannte Gelbgießerei der Kesselbaufirma Steinmüller. Nachdem 1999 das Aus für den ehemals größten Arbeitgeber der Region kam und die Stadt 2002 das Gelände erwarb und weitgehend abräumte, wurde am 3. Juli 2013 die Halle 32 offiziell eröffnet.

Fliegender Wechsel von Messe zu Theater in Gummersbach

Damals sei noch nicht absehbar gewesen, dass die Halle 32 einmal die Aufgaben der Stadthalle und des Theaters übernehmen würde, erinnert sich Martin Kuchejda, der seit der Gründung das Programm verantwortet. Heute sei sie „das“ Veranstaltungszentrum in der Region und scheue beim fliegenden Wechsel von Messe zu Theateraufführung und wieder zurück keine Mühen.

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Bürgermeister Frank Helmenstein nennt es noch immer „schmerzhaft“, dass der Plan, mit dem Bergischen Forum ein neues Bühnenhaus einzurichten, gescheitert ist. „Aber es hilft ja nichts. Hier in der Halle 32 holen wir das Maximale raus.“ Das Kulturprogramm lasse sich die Stadt jährlich mehr als 800.000 Euro kosten. Und er sei überzeugt, dass der indirekte Gewinn, den die Stadt dabei erwirtschaftet, um ein Vielfaches höher ist.

Hier in der Halle 32 holen wir das Maximale raus.
Frank Helmenstein, Bürgermeister Gummersbach

Auf rund 750.000 wird die Gesamtzahl der Besucher seit 2013 beziffert, das Spektrum der rund 1000 Veranstaltungen pro Jahr reicht von der kleinen Gesprächsrunde bis zum Großkonzert mit Stars wie Al Di Meola. Programmchef Kuchejda ist froh, dass die Halle 32 wieder im Normalbetrieb angekommen ist. 300 verkaufte Neun-Euro-Miniabos hätten beim nachpandemischen Neustart geholfen.

Nicht ganz so günstig, aber erschwinglich sind die Abonnements für die nächste Spielzeit der „Bühne 32“. Die Gastspielsaison startet am 12. September mit dem Kinderstück „Conni – das Zirkusmusical“ und am 14. September mit dem Bühnenthriller „Im Schnee wird nur dem Tod nicht kalt“. Das komplette Programm findet man im Internet.

Martin Kuchejda wirbt für eine Mischung, die Popularität mit Qualität verbindet, und sagt: „Wir wollen auch die immer noch vorhandenen Skeptiker überzeugen: Die Halle 32 steht für seriöse Kultur.“


Halle 32 plant neue Kooperation

Die Halle 32 möchte mehr Kunden aus der Geschäftswelt erreichen und arbeitet nun enger mit dem Hotel „Das Steinmüller“ zusammen. Veranstalter von Tagungen, Messen und Firmenevents können per Pro-Kopf-Pauschale ein Gesamtpaket buchen, in dem Versammlungsraum, Übernachtung und Verpflegung zusammen angeboten werden. Für letztere ist das Restaurant „32 Süd“ zuständig. Dessen Chef Christoph Bois setzt darauf, dass die Vernetzung flexible Lösungen ermöglicht.

Bürgermeister Frank Helmenstein betont, dass das Steinmüller-Gelände inzwischen alle Einrichtungen eines modernen Tagungsstandorts biete und als dieser bis nach Köln und Düsseldorf einen guten Ruf erlangt habe. Martin Kuchejda, Leiter der Halle 32, sieht das Gelände als „Campus“, in dem sich Einrichtungen wie die Schwalbe-Arena, das Seven-Kinocenter und das Forum-Einkaufszentrum einzigartig ergänzen. „Wo sonst gibt es so etwas im Rechtsrheinischen?“

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