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Das Krankenhaus wird 40Gummersbacher Kinderklinik versorgt Frühchen und Jugendliche

Lesezeit 3 Minuten
Chefarzt Roland Adelmann mit zwei Mitarbeiterinnen bei der Versorgung eines Frühchens.

Chefarzt Roland Adelmann mit zwei Mitarbeiterinnen bei der Versorgung eines Frühchens.

Die Kinderheilkunde am Krankenhaus Gummersbach deckt ein breites Versorgungsspektrum ab.

Das Kreiskrankenhaus Gummersbach feiert am 5. Juli mit einem Tag der offenen Tür sein 40-jähriges Bestehen. Grund genug, in einer kleinen Serie einige Besonderheiten vorzustellen und einen Blick in die Geschichte zu werfen. Heute geht es in die Kinderheilkunde, deren Chefarzt Roland Adelmann ist. Der Kinderarzt hat 1990 am Kreiskrankenhaus Gummersbach gelernt, sich dann in der Kreisstadt niedergelassen, ehe er vor zehn Jahren wieder an die Klinik auf der Berstig zurückgekehrt ist.

Viel hat sich seitdem getan. Sowohl was die Zahl der Betten angeht, als auch mit Blick auf die Möglichkeiten, kleinen Patienten zu helfen. Und die reichen vom Frühchen bis hin zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit 17 Jahren und knapp darüber. Entsprechend komplex ist das Spektrum, das ein Kinderarzt abdecken muss, denn der Körper eines Frühchens funktioniere ganz anders als der eines beinahe erwachsenen Jugendlichen, sagt Adelmann.

Das Wichtigste ist eine gute Grundversorgung

Die Versorgung von Frühchen, also den Allerjüngsten, stand am Gummersbacher Klinikum im vergangenen Jahr auf dem Prüfstand. Am Ende hat Gummersbach die Frühchenversorgung behalten. „Und das ist auch gut so“, sagt der Chefarzt. Wenn Kinder zur Welt geholt werden und reanimiert werden müssten, sei es enorm wichtig, dass wir sie vor Ort versorgt werden können – denn die Gefahr, dass sie auf dem Transport in eine andere Klinik versterben, dürfe man nicht verkennen, erläutert der Mediziner.

Wobei Adelmann allerdings auch sehr deutlich sagt, dass man in einem Haus wie in Gummersbach eben nicht alle Formen der Beatmung vorhalten könne. Es gebe immer wieder Fälle, die in eine andere Klinik verlegt werden müssten. Am Ende müsse es aber vor allem darum gehen, vor Ort eine gute Grundversorgung von Schwangeren, deren Babys und allen anderen erkrankten Kinder und Jugendlichen sicherzustellen.

Für 34 junge Patienten gibt's in Gummersbach Betten

Nachdem die Kinderheilkunde am Krankenhaus in Waldbröl geschlossen wurde, gibt es in Gummersbach aktuell 34 Betten. In den 1990er Jahren waren es in beiden Häusern 105, davon 60 in Gummersbach. „Die Kinderheilkunde hat sich bereits gesund geschrumpft“, sagt der Chefarzt. Anderen Disziplinen stünde dieser Prozess noch bevor. So wie die Zahl der Betten abgenommen hat, wurden auch die Tage reduziert, die Patienten im Haus seien. Dieser Druck sorge allerdings dafür, dass man mehr Personal brauche. In Gummersbach sind das 13 Ärzte und Ärztinnen für besagte 34 Betten.

Um auch in Zukunft weiter genügend Nachwuchs zu haben, bildet Gummersbach angehende Kinderärzte während der fünfjährigen Facharztausbildung selber aus. Und zwar zwei pro Jahr. Adelmann ist das zu wenig und hat mehr Assistenzarztstellen genehmigt und damit mehr Ausbildungsplätze bekommen. Wenn man über den Mangel an niedergelassenen Kinderärzten klage, dürfe man nicht vergessen, dass die Kliniken die Hauptausbildungsbetriebe seien.

Das Haus in Gummersbach ist wie berichtet seit Jahren Ausbildungsbetrieb und hat, wie Adelmann gerne berichtet, „einen sehr guten Ruf“. Rückblickend auf die letzten 30 Jahren sagt Adelmann, dass er als Kinderarzt froh sei, in der heutigen Zeit heilen zu können. Erkrankte Kinder hätten heute gute Chancen, geheilt zu werden, oder bei chronischen Erkrankungen die entsprechende Behandlung zu erfahren. Selbst bei schwerwiegenden Krankheitsbildern wie einem Gehirntumor könne man hier vor Ort binnen kurzer Zeit mit einer MRT-Untersuchung eine Diagnose stellen und dann den Patienten adäquat versorgen. Dieses Angebot erfordert aber auch räumlich seinen Platz, so dass die Kinderklinik unlängst Räume hinzubekommen hat.