Kurz vor der Partie gegen den VfL Gummersbach hat der SC DHfK Leipzig den Trainer gewechselt und hofft auf einen direkten Effekt.
Handball-BundesligaVfL Gummersbach empfängt Tabellenschlusslicht Leipzig

Trotz des Sieges gegen die HSG Wetzlar war VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson wenig zufrieden mit dem Auftreten seines Teams.
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Die Favoritenrolle ist vergeben, wenn der VfL Gummersbach am Samstagabend, 19 Uhr, in der ausverkauften Schwalbe-Arena den Tabellenletzten DHfK Leipzig empfängt. Mit bisher nur zwei Punkten nach zwei Unentschieden in zwölf Spielen stehen die Gäste schon leicht abgeschlagen auf Rang 18.
Und haben Anfang der Woche die Notbremse gezogen, Trainer Raul Alonso und Sportdirektor Bastian Roscheck wurden entlassen. Nachfolger ist Frank Carstens, der als Trainer viel Erfahrung mit Teams im Tabellenkeller gesammelt hat.
Der Trainerwechsel birgt Effekte, auf die sich der VfL Gummersbach kaum vorbereiten kann
Der Trainerwechsel mache die Partie gegen Leipzig nicht besser oder einfacher, sagt der Gummersbacher Trainer Gudjon Valur Sigurdsson. „Manchmal setzt ein solcher Wechsel auch Energie frei und Spieler übernehmen wieder Verantwortung.“
Darauf hofft auch Frank Carstens, der bei seiner Vorstellung am Donnerstag erklärte, dass er bis zum Spiel beim VfL so wenig wie nötig ändern wolle. „Ich kann in drei Tagen kein komplett neues Spielsystem installieren.“ Doch wisse die Gummersbacher Mannschaft eben auch nicht so richtig, was auf sie zukomme. Ein neuer Trainer bedeute auch, dass sich die Spieler neu beweisen wollen.
Leipzig ist eine Mannschaft mit Qualität, die in die Bundesliga gehört
Große taktische Veränderungen sieht Sigurdsson nicht auf sich zukommen, betont aber, welche Rolle die Gäste in den vergangenen Jahren in der Bundesliga gespielt hätten. Die 26:32-Niederlage bei Aufsteiger GWD Minden, bei der Leipzig nach 18:15-Führung mit einem 1:10-Lauf das Spiel aus der Hand gab, bezeichnet der VfL -Trainer als unnormal und als Ausdruck der großen Unsicherheit, die bei den Gästen herrsche. Dazu kam Mindens Torwart Malte Semisch, der alles hielt und 19 Paraden zeigte. „Leipzig ist eine Mannschaft mit Qualität, die in die Bundesliga gehört“, so Sigurdsson.
Dabei möchte der VfL Gummersbach, der in eigener Halle noch ungeschlagen ist, sicher nicht die erste Niederlage einfahren. Auch wenn der VfL-Trainer Kritik an den letzten beiden Auftritten seiner Mannschaft übt. Sei es bei der 27:30-Niederlage im Pokal gegen den TBV Lemgo oder den knappen 31:29-Sieg bei der HSG Wetzlar.
Nach dem Sieg gegen die HSG Wetzlar galt der Dank den VfL-Torhütern
„Da müssen wir uns bei unseren Torhütern bedanken, dass wir die Punkte behalten haben“, erklärt Sigurdsson. Zunächst war es Bertram Obling und in der Schlussphase Dominik Kuzmanovic. Überschattet wurde das Spiel beim Stand von 19:19 (42.) durch eine Unterbrechung nach einem medizinischen Notfalle im VfL- Fanblock. Kurz darauf gab es Entwarnung.
Vor allem die Abwehr sei gegen Wetzlar richtig schlecht gewesen, moniert Sigurdsson. Ihn nerve, dass bei seinem Team nicht immer alle Mannschaftsteile zusammen funktionierten. Trotz guter Wurfquote standen am Ende 14 technische Fehler bei seinem Team.
„Ich kann doch verlangen, dass ein Pass über vier Meter ankommt oder über drei Meter an den Außen geht“, ärgert sich der VfL-Trainer. Ihm fehle im Moment bei seinen Spielern in den entscheidenden Momenten der Mut voranzugehen und der unbedingte Wille, einen Zweikampf zu gewinnen. Dabei, sagt Gudjon Valur Sigurdsson, sei er durchaus stolz und glücklich, dass sein Team in Wetzlar gewonnen habe.
Nachdem er sich gegen den TBV Lemgo den Fuß umgeknickt hatte, ist Stepan Zeman wieder im Mannschaftstraining beim Tabellenfünften. Mit den Gästen kehrt, der vom VfL Gummersbach nach Leipzig ausgeliehene Linksaußen Tom Koschek in der Schwalbe-Arena zurück.

