Gummersbach ist in Berlin chancenlos und verliert im letzten Auswärtsspiel der Saison 35:45.
Handball BundesligaVfL Gummersbach wird von den Füchsen überrannt

Der Berliner Mathias Gidsel war von der VfL-Abwehr, hier Julian Köster und Ellidi Vidarsson, kaum zu stoppen, setzte seine Mitspieler in Szene und kam selbst auf elf Tore.
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Auf dem Weg zur ersten deutschen Meisterschaft überrennen die Füchse Berlin den VfL Gummersbach am vorletzten Spieltag der Saison. Die einseitige Partie war bereits früh entschieden und am Ende unterlagen die Gummersbacher mit 35:45 (15:22). Für die Berliner waren die 45 Tore ein neuer Saisonrekord. Vor 9000 Zuschauern in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle war der Berliner Jaron Siewert vor dem Anpfiff zum Trainer des Jahres in der Handball Bundesliga ausgezeichnet worden.
Gummersbach von Beginn an mit zu vielen Fehlern
Die Gummersbacher warfen durch Kreisläufer Ellidi Vidarsson das erste Tor, gingen beim 2:1 (4.) durch Miro Schluroff zum letzten Mal in Führung. Im Tor zeigte Dominik Kuzmanovic in der Anfangsphase mit fünf Paraden, darunter auch ein Siebenmeter gegen Tim Freihöfer (18.), eine gute Leistung und hielt sein Team im Spiel.
Bereits in der frühen Phase der Partie erlaubten sich die Gummersbacher aber zu viele technische Fehler oder verwarfen. Als VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson seine erste Auszeit nahm (17.), lag sein Team mit 8:11 zurück. In der Folge bauten die Hausherren ihre Führung immer weiter aus, weil die Gäste immer wieder scheiterten und die Berliner jeden Fehler mit einem schnellen Tor beantworteten.
Gudjon Valur Sigurdsson appelliert an den Stolz seiner Spieler
Als Sigurdsson zehn Minuten später zum zweiten Mal die Grüne Karte zückte, lag seine Mannschaft bereits mit 13:20 zurück und der Ton wurde rauer. Der Gummersbacher Trainer appellierte an seine Spieler, endlich in der Abwehr konsequent zu arbeiten und ein bisschen Stolz zu zeigen.
Die Ansprache wirkte kaum. Die Abwehr griff weiterhin nur hinterher. Berlin ging mit einer Sieben-Tore-Führung in die Pause und die Partie war bereits zu diesem frühen Zeitpunkt entschieden. Genau wie zu Beginn des Spiels fand Gummersbach nach dem Wiederanpfiff besser in die Partie und verkürzte auf 18:23 (33.).
Berlin beantwortete jeden Treffer der Gummersbacher mit einem schnellen Tor
Zwar trafen die Gäste nun, doch die Berliner beantworteten so gut wie jedes Tor mit einem schnellen Gegenstoß. Wie schon in der ersten Halbzeit Kuzmanovic blieben nun auch dem eingewechselten Torhüter Bertram Obling kaum Chancen, sich auszuzeichnen. Beim 20:25 (37.) betrug der Rückstand zum letzten Mal fünf Tore.
Erneut häuften sich die Fehler und Fehlwürfe der Gummersbacher, während die Berliner meist mühelos zu ihren Treffern kamen. Beim 22:31 (41.) nahm Sigurdsson seine letzte Auszeit. Die Berliner erhöhten nochmal das Tempo zu und der Widerstand der Gäste war nun endgültig gebrochen. Erst als Jaron Siewert durchwechselte und seiner zweiten Garde Einsatzzeit gab, ging das Tempo der Füchse runter. Beim 35:25 (45.) führten die Hausherren erstmals mit zehn Toren.
„45 Gegentore sind einfach zu viel“, sagte ein sichtlich angefasster Miro Schluroff nach dem Abpfiff. „So dürfen wir uns nicht verkaufen.“ Schluroff, mit sechs Toren neben Teitur Einarsson der beste Werfer seines Team, hofft, dass das Spiel nun schnell aufgearbeitet wird, um dann am Sonntag, 15 Uhr, im letzten Heimspiel der Saison gegen den TSV Hannover-Burgdorf in der Schwalbe-Arena ein anderes Bild zu zeigen. „Das sind wir uns und den Fans schuldig“, schloss der Rückraumspieler.
Ob Mathis Häseler am Sonntag im letzten Spiel der Saison auflaufen kann, wird sich zeigen. Der schnelle Rechtsaußen des VfL Gummersbach hat sich in Berlin am rechten Fuß verletzt (46.) und konnte nicht mehr weiterspielen.
Füchse Berlin: Milosavljevic (8 Paraden), Ludwig (1/1 P); Wiede (3), Darj (3), Praetner (1), Andersson (6), Lichtlein (4), Gidsel (11), Freihöfer (3), Langhoff (5), Beneke (1), Grüner, Herburger, Teigum (5), Marsebic (3).
VfL Gummersbach: Kuzmanovic (5/1 P), Obling (6 P); Vidarsson (1), Kodrin, Vujovic (3/1), Köster (5), Blohme (4), Häseler (2), Einarsson (6), Schluroff (6), Tskhovrebadze (4), Mahé (1/1), Pregler, Horzen (3), Zeman.