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Handball-BundesligaVfL will die Meisterparty der Füchse vertagen

Lesezeit 3 Minuten
Julian Köster kämpft gegen die Abwehr der Berliner Füchse an

Im Hinspiel unterlag der VfL Gummersbach mit Kapitän Julian Köster in der ausverkauften Lanxess Arena den dominanten Berliner Füchsen 

Gummersbach reist optimistisch zum Berliner Tabellenführer mit Star Mathias Gidsel

Im Endspurt der Handball-Bundesliga-Saison wartet auf den VfL Gummersbach noch einmal ein echtes Highlight: Die Mannschaft von Gudjon Valur Sigurdsson gastiert heute um 19 Uhr bei Tabellenführer Füchse Berlin in der Max-Schmeling-Halle. Die Berliner haben aktuell einen Punkt Vorsprung auf den SC Magdeburg. Dass die Aufgabe in der Hauptstadt alles andere als leicht wird, ist dem Gummersbacher Trainer bewusst.„Wie perfekt es laufen muss, damit wir in Berlin punkten? Was ist die Steigerung von perfekt?“, fragt Sigurdsson mit einem Schmunzeln – wohlwissend, dass der Gegner momentan das Maß der Dinge ist.

Füchse und Magdeburg seien „die zwei besten Angriffsmannschaften der Liga“, betont der VfL-Trainer. Besonders beeindruckt ist der Isländer von der offensiven Wucht der Berliner: „Die Füchse haben im Angriff eine Ball-Geschwindigkeit, die es im Welthandball kaum noch gibt.“ Sigurdsson spart nicht mit Lob – vor allem nicht für Berlins Superstar Mathias Gidsel: „Ich bin lange im Handball unterwegs, habe mit den besten Spielern der letzten Jahrzehnte zusammengespielt, aber solch eine Dominanz habe ich noch nie gesehen. Gidsel ist ganz speziell. Wir sollten dankbar sein, dass wir so einem Spieler zuschauen können.“

VfL Gummersbach reist mit vier Siegen im Gepäck zu den Füchsen Berlin

Zugleich macht Sigurdsson aber auch klar: „Das heißt aber nicht, dass wir ihn nicht stoppen wollen – das wollen wir auf jeden Fall.“ Und der Trainer sieht auch gute Gründe, optimistisch nach Berlin zu reisen. Anders als im Hinspiel – das der VfL an Weihnachten in der Kölner Lanxess Arena mit 22:29 verlor – ist die personelle Lage nun deutlich entspannter. Zudem konnten die Gummersbacher zuletzt vier Spiele in Folge gewinnen. „Wir haben wieder top trainiert und freuen uns auf das Spiel“, so Sigurdsson.

Ein besonderer Fokus liegt im Gummersbacher Spiel auf dem kollektiven Auftreten. Auch wenn Sigurdsson den individuellen Klassenunterschied anerkennt – „Berlin hat überragende Kreisläufer, einen der weltbesten Torhüter und einen Halblinken, der schwer zu stoppen ist“ – glaubt er dennoch an die Möglichkeiten seines Teams: „Ich gebe meiner Mannschaft eine 50-prozentige Chance, gegen die Füchse zu gewinnen. Das Spiel fängt bei 0:0 an. Jedes Spiel hat seine eigene Dynamik.“

Berlin profitiert laut Sigurdsson auch von der Stabilität innerhalb des Kaders: „Sie mussten kaum auf Leistungsträger verzichten, die jungen Spieler haben sich weiterentwickelt und sind konstanter geworden.“ Die Lehren aus der letzten Saison – als Berlin im Titelkampf am Ende etwas nachließ – hätten das Team zusätzlich motiviert: „Diese Erfahrung hat die Gruppe noch geiler auf Erfolg gemacht.“ Trotz der klaren Favoritenrolle der Füchse will sich Gummersbach keinesfalls kampflos geben. „Wir wollen unser bestmögliches Spiel machen. Es wird ein tolles Erlebnis – aber wir wollen natürlich auch etwas mitnehmen“, betont Sigurdsson vor dem letzten Auswärtsspiel dieser Saison.