Die IG Metall Oberberg hat im vergangenen Jahr rund 583 neue Mitglieder gewonnen. Das sind 180 Kolleginnen und Kollegen mehr als im Jahr 2022. Das geht aus einer Mitteilung hervor. Bei den Austritten hat sich die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 70 auf 319 gesenkt. Verstärkter Grund für die Austritte waren unter anderem der Branchenwechsel der Mitglieder aus der Metall- und Elektroindustrie in andere Branchen. Ende Dezember 2022 verzeichnete die IG Metall Oberberg insgesamt 11.082 Mitglieder. Trotz rund 210 Sterbefällen hat die Gewerkschaft damit 54 Mitglieder (+0,2 Prozent) mehr als noch ein Jahr zuvor.

Corona als Bremse für eine Entwicklung der Mitgliederzahlen 

„Die Corona-Pandemie verhinderte in den Jahren 2020 und 2021 eine positive Entwicklung unserer Mitgliederzahl. Im Jahre 2022 fanden in vielen Oberbergischen Betrieben wieder die persönlichen Gespräche statt, welche zu diesem hervorragenden Ergebnis geführt haben“, resümiert Werner Kusel, Geschäftsführer der IG Metall in Oberberg.

Der Gewerkschafter weist darauf hin, dass sich im vergangenen Jahr aber auch gezeigt habe, dass die IG Metall Oberberg nicht an tarifpolitischer Handlungsfähigkeit verloren habe. „In der Metall- und Elektroindustrie sowie in einigen Branchen des Handwerks haben wir mit kreativen Formen eine herausragende Beteiligung der Beschäftigten an den Tarifrunden erreicht“, sagt Kusel.

10.000 Beschäftigte bei Warnstreiks

So beteiligten sich alleine in der Metall- und Elektroindustrie im Herbst rund 10.000 Beschäftigte an den Warnstreiks in den Branchen in Oberberg. „Durch diesen Einsatz haben wir Tarifergebnisse erkämpft, sowohl in der Fläche wie auch in den einzelnen Betrieben, die Beschäftigung sichern, Einkommen stabilisieren oder einen Rahmen für die Gestaltung der Transformation der Industrie geben“, so der Geschäftsführer.

Im Rückblick auf das Jahr 2022 sagte Kusel: „Die IG Metall hat in dem Bereich der Metall- und Elektroindustrie einen Tarifabschluss in 2022 mit einer Inflationsausgleichsprämie von 1500 Euro netto betreut vereinbaren können. In Oberberg bedeutet dies, dass 15 Millionen Euro/netto in die Geldbeutel der Kolleginnen und Kollegen fließt“, so Kusel. Das sorge für Entlastung bei den Mitgliedern, die dringend notwendig seien, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten zu decken.

92 Prozent der Betriebsräte in der IG Metall

Nach der letzten Betriebsratswahl 2022 waren rund 92 Prozent der Betriebsratsmitglieder auch Mitglied in der IG Metall. Damit habe die Gewerkschaft das Ziel bei weitem überschritten. Das Ergebnis zeige auf, dass die Beschäftigten gerade auch auf diejenigen Betriebsräte setzten, die sich klar zu ihrer Gewerkschaftszugehörigkeit bekennen, meint Kusel.

Mit diesem Schwung biete das Jahr 2023 die Möglichkeit, bei der Mitgliederentwicklung als größte Gewerkschaft in Oberberg weiterhin positiv zu agieren. „Unsere Kraft werden wir nunmehr darin einsetzen, dass die Kolleginnen und Kollegen, die noch keinem Tarifvertrag unterliegen, auch solche Ergebnisse bekommen und nicht nur auf das Wohlwollen Ihrer Arbeitgeber angewiesen bleiben“, sagt der Geschäftsführer.