Besuch einer BaumschuleWas die Oberberger zu Beginn der Pflanzsaison im Garten haben wollen

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Eine junge Frau schaut sich an einem Apfelbaum die roten Äpfel an, die an diesem hängen.

In diesen Tagen hat Gärtnermeisterin Rowena Hammer besonders viel zu tun. Sie arbeitet in der Baumschule Werner in Gummersbach und berät derzeit viele Kunden, die pünktlich zum Herbst Bäume, Heckchen oder Sträucher pflanzen möchten.

Wolfgang Werner, Inhaber der Gummersbacher Baumschule, und seine Mitarbeiter beraten zum Start der Pflanzsaison im Herbst derzeit viele Kunden.

Die Äpfel, die an einem kleinen Apfelbaum auf dem knapp 7000 Quadratmeter großen Gelände der Baumschule Werner in der Gummersbacher Ortschaft Becke wachsen, strahlen saftig rot in der Sonne. Gegenüber lässt sich ein Schmetterling auf der Blüte eines roten Alpenveilchens nieder. Es ist einiges los an diesem Samstag in der Baumschule. Denn nicht nur der Herbst steht in den Startlöchern. Mit ihm beginnt auch die Pflanzsaison, vor allem für Gehölze wie Bäume, Sträucher und Hecken.

Das bedeutet für Wolfgang Werner, Inhaber der Baumschule, und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viel Kundschaft und jede Menge Beratung all derer, die ihre Gärten und Balkone mit neuem Grün ausstatten möchten. Gepflanzt werden kann, solange es noch keinen Bodenfrost gibt. Besonders gefragt sind in der Gummersbacher Baumschule neben Gehölzen aktuell auch Blumen für Balkonkästen sowie winterfeste Pflanzen für Gräber.

Eine junge Frau geht durch eine Art Allee junge Bäume, die noch zu verkaufen sind. An den Stämmen hängen weiße Schilder.

Jede Menge verschiedene Bäume können in der Baumschule Werner in Gummersbach-B ecke gekauft werden.

Thema sei bei der Suche nach dem richtigen Grün immer wieder der Klimawandel und die Frage, welche Pflanzen und vor allem Bäume den immer stärker werdenden Wetterextremen auch in Zukunft standhalten werden, berichtet Gärtnermeisterin Rowena Hammer. Viele der Bäume, die die Baumschule verkauft, seien dem Klima noch gut gewachsen, sagen Hammer und Werner. „Dieses Jahr waren der heiße Juni und der halbe Juli Ausreißer. Danach war der Sommer fast nur noch nass und kalt“, erinnert sich Wolfgang Werner.

Künftig Probleme bekommen könnte jedoch der bei vielen beliebte Rhododendron. „Er hat vor allem im oberen Bereich sehr feines Wurzelwerk, das bei Hitze sehr schnell austrocknen kann“, erklärt Hammer, die beim Blick auf immer wärmer werdende Sommer eher von dieser Wahl abraten würden. Eine gute Wahl seien stattdessen die etwas wetterbeständigeren Blauglockenbäume, Eisenholzbäume und Amberbäume.

Detailaufnahme einer Heidepflanze.

Besonders beliegt im Herbst, auch für Gräber auf Friedhöfen, ist Heide.

Ganz aus dem Sortiment genommen hat die Baumschule derweil den Buchsbaum. Denn seit Ausbreitung des Buchsbaumzünsler-Insekts ist dessen Überlebenschance nur noch sehr gering. Als Ersatz empfiehlt Rowena Hammer Ilex oder Eiben. Immer beliebter, auch unter den Oberbergerinnen und Oberbergern, werden unterdessen Obstbäume und Gemüsepflanzen. „Seit Beginn des Krieges und der Inflation orientieren sich viele unserer Kundinnen und Kunden in Richtung Selbstversorgung“, berichtet Rowena Hammer.

Und welcher Baum ist der beliebteste der Oberberger? Das kann das Team der Gummersbacher Baumschule, die auch Firmen mit Pflanzen ausstattet, nur schwer beantworten. Dazu seien die Geschmäcker dann doch zu unterschiedlich. „Die große bunte Vielfalt ist doch gerade das schöne“, meint Wolfgang Werner. Und natürlich seien Verkaufsschlager auch immer abhängig von saisonalen Pflanzentrends. Aktuell werden viele Zieräpfel sowie Kugelbäume verkauft, die sich besonders gut in kleineren Gärten pflanzen lassen.

Gepflanzt werden kann im Herbst übrigens alles, was nicht frostempfindlich ist, rät Wolfgang Werner. Junge Gehölze wie Ginkgobäume, Sträucher oder auch Lavendelpflanzen sollten jedoch nicht zu spät oder lieber direkt im Frühjahr in die Erde gebracht werden, rät der Experte, bevor er sich den nächsten Kunden zuwendet, um diese entsprechend ihrer Vorstellungen fachkundig zu beraten.

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