Das Sozialpsychiatrisches Zentrum in Gummersbach hat für das Thema psychische Gesundheit sensibilisiert.
Psychische GesundheitBunte Steinschlange setzt Zeichen in Gummersbach

Schnell war der „Kieselklaus“, zur Freude von Jessica Tekert, Carina Kwiatkowski und Ann-Christin Hebebrand (v.r.), herangewachsen.
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Wer am Dienstag in der Gummersbacher Innenstadt unterwegs war, kam auf Höhe der Alten Vogtei in der Kaiserstraße an einer Schlange aus bunten Kieselsteinen vorbei, die aneinandergereiht am Boden lagen. Bemalt oder beschriftet waren die Steine mit Wörtern wie Wunder, Verbundenheit, Überzeugung, Hoffnung, Toleranz, mutig, Verbesserung, Willkommen sowie mit Bienen, Blumen, bunten Punkte, Herzen, Marienkäfern, einem Rettungsring oder mit sich an den Händen festhaltenden Kindern. Die Steine sollten vor allem eins: aufmerksam machen.
Bunte Steine werben für Offenheit und Verständnis für psychische Gesundheit
Die Oberbergische Gesellschaft zur Hilfe für psychisch Beeinträchtigte (OGB) hatte die Aktion ins Leben gerufen. Vor Ort luden die Mitarbeitenden der OGB die Bevölkerung ein, sich unter dem Motto „Sichtbar machen und Berührungsängste abbauen“ mit einem selbst bemalten Kieselstein an der Steinschlange „Kieselklaus“ zu beteiligen.
Zuständig war das der OGB zugehörige Sozialpsychiatrische Zentrum in Gummersbach (SPZ). Mit der symbolischen Geste durch die Steinschlange solle sichtbar werden, was im Alltag oft verborgen bleibe, erklärte Jessica Tekert vom SPZ. Sie und ihre Kolleginnen sind für die Abteilung Tagesstruktur im SPZ zuständig und standen im Rahmen der Aktion für Fragen zur Verfügung.
„Wir waren wegen des Wetters tatsächlich unsicher, ob wir die Veranstaltung durchführen können. Aber dann hätten wir die Aktion bis zum Frühjahr nächstes Jahr verschieben müssen. Wir sind froh, dass es doch noch geklappt hat“, meinte Ann-Christin Hebebrand lachend, während sie mit Hand und Fuß das Zelt vor dem Wegfliegen sicherte.
Schnell war der „Kieselklaus“ zu einer beachtlichen Länge herangewachsen – innerhalb der ersten 90 Minuten waren mehr als 285 Steine aneinander gereiht worden und ergaben so eine meterlange kunterbunte Kieselschlange. „Wir wollen mit der Aktion nicht nur auf das Thema psychische Gesundheit aufmerksam machen. Viele wissen auch gar nicht, an wen sie sich wenden können, wenn sie Fragen haben oder Hilfe benötigen. Wir wollen als Institution auch auf unsere Arbeit und unser vielfältiges Angebot hinweisen“, so Tekert.

