Das Säckchen kann einfach mit in den Kochtopf gegeben werden und sorgt für die richtige Würze im Essen.
UnternehmensgründerZwei Oberberger haben einen „Geschmack-Sack“ entwickelt

Weihnachtssortiment: Die kleinen Säckchen kommen beim Kochen einfach mit in den Topf.
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„Das Wort ‚Geschmack-Sack‘ vergisst man so leicht nicht“, ist Chris Isenburg überzeugt. Das Wort hat Bums, das stimmt. Und es hat einen wohlriechenden und vor allem wohlschmeckenden Hintergrund. Denn der Geschmack-Sack ist ein Produkt, welches das Kochen erleichtern soll.
Die Säckchen werden einfach mit in den Topf geworfen und bereichern das Aroma des Gerichts. Entstanden ist die Idee im Herbst 2023. Genauer am 3. Oktober, als Anika und Chris Isenburg schon das Weihnachtsessen für ihre Familie planten. Rotkohl sollte es geben, aber möglichst, ohne dass jemand auf eine vergessene Nelke beißt. Der Geschmack-Sack nahm Gestalt an, die Unternehmensgründer sicherten sich noch in dieser Nacht den Namen ihrer Website und legten los.
Unterstützung durch Gründer- und Technologiezentrum in Windhagen
Seit Anfang des Jahres haben sie, unterstützt durch das Windhagener Gründer- und Technologiezentrum (GTC), daran getüftelt, ihre Produkte auf optimale Beine zu stellen. Im Oktober gingen sie von ihrem Büro im GTC aus mit einem Weihnachtssortiment an den Start. Klar, dass dabei ein Geschmack-Sack für frischen Rotkohl und einer für Rotkohl aus dem Glas nicht fehlen durfte.
Anika Isenburg berichtet vom langen Weg zum perfekten mitkochbaren Beutel. Denn dieser sollte plastikfrei, kompostierbar und nachhaltig daherkommen, er musste reißfest und lebensmitteltauglich sein. Chris Isenburg berichtet amüsiert von zahlreichen Abenden mit Probekochen und davon, dass einige Beutel das energische Rühren in der Bratensoße nicht überlebten.
Zusammenarbeit mit einem deutschen Hersteller von Vliesstoffen
Mittlerweile arbeitet das Paar mit einem deutschen Hersteller von Vliesstoffen zusammen. Weil sie auch bei der Produktion nicht auf verantwortungsvolles Handeln verzichten wollten, werden die Beutel von den Mitarbeitenden der Gelsenkirchener Werkstätten für angepasste Arbeit befüllt und zugenäht. Die Gewürze kommen aus kontrolliertem Bioanbau von zwei Großhändlern.
Aktuell gibt es lediglich das Weihnachtssortiment, doch das Whiteboard im Büro der Gründer ziert eine umfangreiche Liste an Ideen. So könnte es demnächst Säckchen für asiatische Gerichte geben, für die indische Küche vielleicht auch. Denn ein Geschmack-Sack lohnt sich dann erst richtig, sagt Anika Isenburg, wenn das Gericht aromenintensiv ist.
Beide wissen, dass ihr Angebot durchaus hochpreisig ist. Chris Isenburg stellt aber klar: „Wenn ich alle Gewürze für ein Gericht kaufe und dann nur einen Teil benötige, verliert der Rest im Laufe der Zeit sein Aroma. Insofern ist unser Angebot im Grunde günstiger.“
Derzeit suchen die beiden Köchinnen und Köche, die ihre neuen Produkte testen möchten. Wer den Geschmack-Sack ausprobieren möchte, kann diesen online bestellen.
Rezept-Tipp: Champignon-Pfanne mit Geschmack-Sack
Zutaten (für 2–3 Personen): 400–500 g Champignons, 1 Zwiebel, 2 kleine Flocken Butter, Salz, Pfeffer, Paprika, 250–300 ml Kochsahne oder alternativ Kokosmilch, 1 Geschmack-Sack „Braten/Rouladen“
Zubereitung: Die Champignons zunächst gründlich putzen und ohne Zugabe von Öl in einer Pfanne anbraten, bis sie etwas Flüssigkeit verlieren. Die Zwiebel fein würfeln. Zusammen mit zwei Flocken Butter zu den Champignons geben und alles einige Minuten dünsten. Mit Salz, Pfeffer und etwas Paprika abschmecken. Nach drei bis fünf Minuten die Mischung mit 250–300 ml Kochsahne (oder wahlweise Kokosmilch) ablöschen. Den Geschmack-Sack einlegen, die Hitze reduzieren und das Gericht 12 bis 15 Minuten sanft köcheln lassen, bis die Soße eine sämige Konsistenz erreicht. Den Geschmack-Sack entfernen und die Champignon-Pfanne direkt genießen.

