Lindengymnasium in Gummersbach„Die Anmeldezahlen sind eine Katastrophe“
- Die Anmeldungen am Lindengymnasium befinden sich im Sinkflug.
- Nach 118 Anmeldungen im Vorjahr haben sich nur noch 92 Eltern für das Gymnasium entschieden
- Schulleiterin Beatrix Will findet angesichts der aktuellen Lage deutliche Worte
Gummersbach – Wenn der Gummersbacher Schulausschuss am Dienstagabend um 18 Uhr im Rathaus tagt, dann wird ihn ein Tagesordnungspunkt sicherlich besonders beschäftigen: Nachdem das Anmeldeverfahren für die weiterführenden Schulen im Stadtgebiet Ende vergangener Woche abgeschlossen wurde, werden dem Ausschuss die Zahlen präsentiert.
Dabei fällt eine Zahl besonders ins Auge. Nach 118 Anmeldungen im Vorjahr haben sich nur noch 92 Eltern und deren Kinder für den Besuch des Lindengymnasiums entschieden. Das sind 22 Prozent weniger als noch vor zwölf Monaten. Mit dieser Zahl wird die Schule vier Eingangszüge bilden können.
Auf Rückkehr zu G9 gebaut
Dabei hatte die zum kommenden Schuljahr anstehende Rückkehr zu G9, also zum Abitur nach neun Schuljahren, die Hoffnung geweckt, dass die Anmeldezahlen für die Schule in die Höhe gehen würden. Denn bereits mit 118 Kindern war man nicht wirklich zufrieden im Rathaus, hatte aber die starken Realschulen im Stadtgebiet und G8 als mögliche Gründe für ein etwas defensiveres Anmeldeverhalten angeführt.
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Blickt man auf die Anmeldezahlen für das Schuljahr 2013/14, so wollten im letzten Eingangsjahr der beiden städtischen Gymnasien 57 Kinder zum damaligen Gymnasium Moltkestraße, für das Grotenbach-Gymnasium entschieden sich 83 Kinder und damit gerade einmal neun Kinder weniger als die aktuellen 92. Mit dem Schuljahr 2014/15 ging dann die fusionierte Schule an den Start. Sie sollte mindestens fünf-, eher sechszügig werden. Aktuell ist man davon aber weit weg.
Deutliche Worte
Und so findet auch Schulleiterin Beatrix Will deutliche Worte: „Das ist eine Katastrophe, wir sind momentan nur ratlos.“ Es gebe sicherlich unterschiedliche Gründe für diese Entwicklung. „Ob wir sie erfahren, werden wir sehen.“ Auf Nachfrage sagte Will, dass auch der gebundene Ganztag der Schule ein Grund für die aktuellen Zahlen sein könne. Bei der Fusion der Schule habe man sich alles ganz anders vorgestellt, so die Direktorin.
Stadtsprecher Siegfried Frank sagte, dass man die Zahlen analysieren müsse, ehe man Gründe benennen könne. Weniger Grund zur Recherche bieten die übrigen städtischen Schulen. Zur Realschule Hepel, die weiter dreizügig fährt, wollen 92 Kinder (Vorjahr 85) zur Realschule Steinberg wollen 67 Kinder (Vorjahr 86), die alle für zwei Züge aufgenommen werden konnten. Unverändert sind die Zahlen bei der Gesamtschule, für deren vier Züge sich wie im Vorjahr 84 Kinder angemeldet haben.