Fördermittel in MillionenhöheStadt Wiehl will inklusive Modellkommune werden

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Rollstuhlfahrer müssen an vielen Stellen im öffentlichen Raum Barrieren überwinden.

Rollstuhlfahrer müssen an vielen Stellen im öffentlichen Raum Barrieren überwinden.

Wiehl – Das wortspielerische Motto lautet „Wiehl enthindert“. Die Stadt will Modellkommune für die barrierefreie Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben werden. Deshalb hat sie sich für das Förderprogramm „Inklusion vor Ort“ beworben. Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Stadt eine von nur vier NRW-Kommunen wird, die Fördermittel in Höhe von bis zu einer Million Euro bekommt.

Im August war eine Kommission in Wiehl, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Im Sozialausschuss des Stadtrats berichtete Dezernent Peter Madel nun, dass Wiehl unter 37 Bewerbern in die engere Wahl der letzten acht Kandidaten aufgenommen wurde. Mitte Dezember wird bekannt gegeben, ob die Stadt tatsächlich gefördert wird.

Stadt Wiehl braucht eine Partnerorganisation

Das neue Förderprogramm für mehr Inklusion wurde vom nordrhein-westfälischen Sozialministerium und der „Aktion Mensch“ aufgelegt. Die vier Modellkommunen sollen über eine Zeit von bis zu fünf Jahren ihren öffentlichen Raum zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen umgestalten.

Dafür braucht die Stadt eine Partnerorganisation, in Wiehl ist es der „Verein zur Förderung und Betreuung behinderter Kinder Oberbergischer Kreis“.

Der 1963 gegründete Verein betreibt das „Haus früher Hilfen“, die Behinderten-Werkstätten Oberberg und das „Haus für Menschen mit Behinderung“, somit Einrichtungen, die neben den beiden Förderschulen dazu geführt haben, dass Wiehl eine herausragende Stelle in der regionalen Behindertenförderung einnimmt.

Ziel ist Stadt ohne Barrieren

Wie Dezernent Madel berichtet, sei der Verein auf die Stadt zugekommen, weil er im Rahmen des Programms bis zu 100.000 Euro pro Jahr von der „Aktion Mensch“ bekommen kann, beispielsweise für Personal- und Projektkosten. Das Land fördert die jeweilige Kommunalverwaltung ebenfalls mit bis zu 100.000 Euro jährlich.

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Ziel ist eine Stadt, in der Menschen mit Handicap sich möglichst selbstständig bewegen und Angebote wahrnehmen können, die ihnen sonst verwehrt bleiben. Dabei soll ein breites Netzwerk helfen. Die Stadt Wiehl hat für ihre Bewerbung zwölf Kooperationspartner ins Boot geholt, darunter den Kreis, die Biologische Station, ein Kieler Fachinstitut und einige Sportvereine. Für besondere Fachkunde steht namentlich eine Wiehlerin: Brigitte Caster ist emeritierte Professorin der Technischen Hochschule in Köln mit dem Fachgebiet Ökonomie und Organisation des Planens und Bauens. Demnächst soll sie im Planungsausschuss des Stadtrats über Barrierefreiheit referieren.

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