LandtagswahlSPD macht in Nümbrecht Pflege zum Thema

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Mit Abstand auch zum digitalen Publikum sprach Sven Wolf (2.v.r.) mit (v.l.) Corinna Demuth, Dr. Roland Adelmann und Tobias Schneider.

Gaderoth – Drei Monate dauert es noch, bis der neue Landtag in Düsseldorf gewählt ist. Dass es im Pandemie-Modus schwerfällt, jetzt schon im Wahlkampf auf Touren zu kommen, zeigte die digitale Runde, zu der der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende und Remscheider Landtagsabgeordnete Sven Wolf ins Gaderother Dorfgemeinschaftshaus gekommen war.

Im Format „Fraktion vor Ort“ wollte Wolf eigentlich vor Publikum über Pflege- und Gesundheitspolitik reden. Weil die SPD aber zurzeit auf Präsenzveranstaltungen verzichtet, wanderte auch Wolfs Gespräch mit seinem ehemaligen Landtagskollegen Dr. Roland Adelmann, dem aktuellen SPD-Kandidaten im Südkreis, Tobias Schneider, und Corinna Demuth, Pflegedienstleiterin der Caritas für Gummersbach, Marienheide, Bergneustadt und Reichshof, in ein digitales Format, das Interessierte live über die Software Zoom verfolgen konnten.

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Als Fachleute für den Zustand des Systems gingen nicht nur die Pflegedienstleiterin Demuth und Adelmann, Chefarzt der Kinderklinik in Gummersbach, sondern auch Schneider durch: Der Morsbacher ist Heilerziehungspfleger und leitet zwei Häuser des Wohnverbunds St. Gertrud für Menschen mit mehrfach und schwerster Behinderung.

Experten werben für Aufbau regionaler Versorgungsnetze

Die von Wolf moderierte Runde mit den Praktikern war dann auch weniger Wahlkampf als Analyse der Lage und der praktischen Probleme. Es ging um Fachkräftemangel nicht nur bei Ärzten und in der Pflege, Aufgaben, die kaum noch zu bewältigen seien, um die Einsamkeit von Menschen, die ein Pflegedienst allein nicht beheben kann, aber auch um Chancen von Telemedizin gerade im ländlichen Raum.

Da sei es wichtiger, regionale Netzwerke aufzubauen als Spitzenmedizin in den Unikliniken erreichbar zu machen, waren sich Adelmann und Schneider einig.

Adelmann warnte aber auch davor, das deutsche Gesundheitswesen schlechter zu reden als es ist: „Gerade in der Pandemie hat sich gezeigt, wie robust unser System ist.“

Wolf zeigte sich zeitweise sogar überrascht von der Zufriedenheit seines Gesprächspartners, die er so nicht erwartet hatte. „Ihr habt genug Personal, ihr habt genug Material: Du weißt, dass hier auch Kollegen zuschauen könnten?“, sagte er schmunzelnd.

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