Drucker, Staubsauger, PuppenDas Repair-Café in Lindlar hat wieder regelmäßig geöffnet

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Den Fehler bei der defekten Kaffeemaschine von Gerd Rixen hat Hans Wierz (l.) schnell gefunden. Imtraut Bördgen schaut zu.

Den Fehler bei der defekten Kaffeemaschine von Gerd Rixen hat Hans Wierz (l.) schnell gefunden. Imtraut Bördgen schaut zu.

Lindlar – Hans Wierz schaut erwartungsvoll auf den Drucker. „Jetzt wird getestet“, ruft er. Zwei Kollegen versammeln sich um seinen Tisch. Wierz legt ein Papier zum Scannen ein und schaltet das Gerät ein. „Klappt“, stellt er fest. Der gelernte Mechaniker ist Teil vom Repaircafé in Lindlar, das wieder geöffnet hat. Hier können Menschen mit kaputten Staubsaugern, Puppen, Nähmaschinen, Radios oder anderen defekten Kleinteilen vorbeikommen.

Das Team im Café besteht aus neun Helfern, die jeden zweiten Samstag im Monat Kaputtes ehrenamtlich reparieren. „Weil mir das Spaß macht und ich damit anderen helfen kann“, erklärt Wierz. Der Drucker, an dem er die letzte Stunde gewerkelt hat, ist zwei Jahre alt und wäre ohne das Repaircafé weggeschmissen worden. „Letztendlich war das nur ein Kabelbruch und der Fehler schnell behoben“, meint er. Der Rentner verbringt seine Freizeit gerne mit den Tüftelarbeiten an kleinen Geräten. „Außerdem bin ich der Meinung, dass es nicht gut ist, wenn immer mehr Elektromüll produziert wird“, betont Wierz.

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Staubsauger, Lampen, defekte Kleinteile: Hier wird repariert.

Etwa fünfzehn Aufträge pro Monat

Wegen des Lockdowns war die kleine Werkstatt über ein halbes Jahr geschlossen und konnte erst vor Kurzem wieder in den normalen Betrieb gehen. Die Organisationen Weitblick und die Ehrenamtsinitiative Lindlar verbindet bringen die nachhaltige Idee und Ehrenamtliche seit 2014 zusammen. „Wir haben klein angefangen, aber sind mittlerweile gut etabliert“, findet Irmtraud Bördgen, die Teil beider Vereine ist.

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Mit etwa 15 Aufträgen pro Monat ist das feste Team gut beschäftigt.

Mit etwa 15 Aufträgen pro Monat ist das feste Team gut beschäftigt. Weitere Cafés gibt es auch in Engelskirchen, Morsbach und Wipperfürth. „Es sind ja meistens nur Kleinigkeiten, die nicht mehr funktionieren. Eine Schraube ist locker oder fehlt“, zählt Bördgen auf. „Manchmal muss man Geräte auch nur reinigen, damit sie wieder laufen.“ Sie war von Anfang an begeistert von dem Projekt und hat bei der Umsetzung geholfen. Neben der Reparatur auf Spendenbasis gibt es außerdem Waffeln, Kaffee und die Möglichkeit sich auszutauschen.

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„Mich baut es auch auf, wenn die Leute zufrieden nach Hause gehen“, meint Bördgen, „vor allem, wenn sie sich wie kleine Kinder freuen.“ Franz Gerd Rixen hat seine defekte Kaffeemaschine mitgebracht. „Ich wusste gar nicht, was kaputt ist“, überlegt der Rentner. Mithilfe des gut ausgebildeten Teams wurde schnell klar, dass es eine neue Platine braucht. „Jetzt überlege ich, in ein neues Teil zu investieren, statt direkt eine neue Kaffeemaschine zu kaufen“, erklärt Rixen. Er ist zum ersten Mal hier und zufrieden. „Ich finde das echt eine tolle Sache“, betont der Marienheider.

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