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100 Jahre Schützen HellingGelebte Gemeinschaft und Tradition

Lesezeit 3 Minuten
Das Schützenwesen hat in der Helling immer  noch eine ganz besondere Bedeutung, das zeigt sich nicht nur beim Festzug.

Das Schützenwesen hat in der Helling immer noch eine ganz besondere Bedeutung, das zeigt sich nicht nur beim Festzug.

100 Jahre werden die Hellinger Schützen und das Jubiläum wird beim Schützenfest und in einer Chronik ausgiebig gewürdigt.

Die St. Johannes Schützenbruderschaft Helling feiert 100. Geburtstag. So wird am Pfingstwochenende auf dem Festplatz in Lindlar-Altenrath von Freitag, 6., bis Dienstag, 10. Juni gefeiert. Zu Jubiläum hat der Verein eine 96-seitige Chronik herausgegeben. Eine einzigartige Sammlung mit Geschichten, beeindruckenden Bildern und bisher unveröffentlichten Erinnerungen: „Ein Muss für alle, die sich der Helling verbunden fühlen“, so die Bruderschaft. „Ein wesentliches Anliegen der Gründerväter war, neben dem Schießsport, die Pflege der Geselligkeit und die Förderung des Gemeinwohls in gelebter örtlicher Gemeinschaft“, heißt es in der Vereinschronik.

Mit den Feiern im Jubiläumsjahr will der Verein die gelebte Gemeinschaft und das historische Schützenwesen in der Helling auch für die Zukunft sichern, betonen Brudermeister Christian Wendeler und Ehrenbrudermeister Ulrich Hüttl in ihren Grußworten. Der Name „Helling“ leitet sich aus dem Begriff „helle“ ab, was für Abhang, schräge Fläche und Tiefe steht und das weit gelegene Tal im Süden Lindlars von Eichholz bis Voßbruch und Unter-Heiligenhoven beschreibt. So zeigen im Einband der Chronik die Flurkarten von 1832 jene Ortschaften sowie Wiesen- und Sumpfgebiete im Tal der Helling. Die älteste bekannte Erwähnung findet sich im Kopialbuch des Severinstiftes aus dem frühen 15. Jahrhundert. Heute dient der Name Helling als Sammelbegriff für die Ortschaften Altenrath, Böhm, Bolzenbach, Burg, Deichholz, Hoppe, Schümmerich und Vossbruch.

Zu Beginn wurde auf eigens errichtete Holzstände geschossen

Die Jubiläumsschrift widmet sich in einem Kapitel auch dem Schießstand: im Gründungsjahr wurde noch auf eigens errichtete Holzstände „in der Brösche“ oder im Steinbruch „auf der Kellersheide“ auf Scheiben geschossen. Nach dem Krieg wich man in die Gastwirtschaft Prinz aus. „Dort wurde auf einer Zehn-Meter-Bahn per Luftgewehr quer durch die Räumlichkeiten auf ein Plakat mit einem Fangkorb gezielt“, steht in der Chronik. Ab 1954 trainierten die Hellinger Schützen in einem eigenen Schießstand mit automatischer Schussanzeige. In den 1990er Jahren und 2000er Jahren wurde weiter modernisiert – 2015 wurde auf dem Kleinkaliberstand in moderne elektronische Messrahmen und einen neuen Luftgewehrschießstand investiert. Auch für die jüngsten Mitglieder ist mit einer Lichtpunktschießanlage gesorgt.

Der Verein diene neben den sportlichen Aktivitäten ausdrücklich dem Vereinsleben und dem Zusammenhalt der Generationen mit Kameradschaft, Freundschaft und Geselligkeit, so die Satzung. Und das soll unter dem Motto „Glaube, Sitte und Heimat“ auch künftig so bleiben. Die Chronik ist zum Preis von 18 Euro erhältlich.


Schützenfest 2025

Freitag, 6. Juni 2025; 19 Uhr: Festkommers mit zahlreichen befreundeten Vereinen und Ehrengästen, es gibt ein eigens einstudiertes Theaterstück

Sonntag, 8. Juni 2025;10 Uhr: Ökumenischer Wortgottesdienst im Festzelt11.30 Uhr: Konzert des Musikvereins Thier und Ehrungen, unter anderem Verleihung der Hochmeisterplakette16 Uhr: Großer Jubiläumsfestzug mit den amtierenden Majestäten Königspaar: Alexander Gartner & Königin Simone, Prinzenpaar: Marius Horn & Prinzessin Franziska Miebach, Schülerprinz: Fabian Werner

Montag, 9. Juni 2025; 12.30 Uhr: Ehrung der Vereinsmeister und PokalsiegerKönig der Könige: Georg Causemann, Prinz der Prinzen: Christian Wendeler, Vereinsmeister: Jannis Schumacher (Lichtgewehr, Schüler) – 98 Ringe, Severin Kippels (Luftgewehr, Jugendklasse) – 90 Ringe, Lukas Hungenberg (Luftgewehr, Schützenklasse) – 87 Ringe, Oliver Knauf (Kleinkaliber) – 48 Ringe19.15 Uhr: Krönungsproklamation und großer Zapfenstreich