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„Hand in Hand“Frielingsdorfs Kleiderbörse gewinnt mit neuem Namen Kunden

Lesezeit 3 Minuten
Uschi Sauermann vom Vorstand des Trägervereins der Kleiderkammer Frielingsdorf sortiert Anziehsachen in einem Regal.

Gut sortiert ist das Angebot der Boutique „Hand in Hand“ in Frielingsdorf,

Die frühere Kleiderbörse in Lindlar-Frielingsdorf hat sich 2022 aus der KFD gelöst, als „Hand in Hand“ kommen heute mehr Kunden.

Hell, freundlich, gut sortiert — wie in einer Boutique sieht es bei „Hand in Hand St. Apollinaris“ an der Montanusstraße in Lindlar-Frielingsdorf aus. Und letztlich ist es auch eine Boutique, mit dem Unterschied, dass die dort zu erwerbende Kleidung nicht nigelnagelneu, sondern gebraucht und gut erhalten ist.

Secondhandkleidung in Lindlar kaufen

Ob Fehlkauf oder zu klein geworden, hier bekommt jedes gute Kleidungsstück eine neue Chance. Vom Baby bis zum Opa ist für jeden etwas zum kleinen Preis dabei. Doch noch etwas ist ganz anders als beim normalen Laden: Der gemeinnützige Trägerverein spendet die erwirtschafteten Erlöse an regionale Hilfsprojekte.

Und die Kunden wissen das alles zu schätzen. „Hier ist immer was los, über Langeweile können wir uns nicht beklagen“, sagt die zweite Vorsitzende Uschi Sauermann aus Brochhagen.

Im Sommer 2022 hat sich der Verein neu gegründet und die Kleiderbörse von der Katholischen Frauengemeinschaft übernommen, die Verbundenheit besteht im Zusatz „St. Apollinaris“ weiter, der auf den Namenspatron der Frielingsdorfer Kirche verweist.

Die Eigenständigkeit bedeute viel Arbeit, bringe aber viele Vorteile: So können die Helferinnen zum Beispiel eigenständig und unkompliziert in einer Abstimmung entscheiden, für welchen Zweck sie die erwirtschafteten Gewinne spenden.

Secondhandkleidung für Kinder in Lindlar

Insgesamt 39 Frauen sind ehrenamtlich in der Secondhand-Boutique tätig, an fünf Tagen in der Woche ist der Sozialladen stundenweise geöffnet. Sonntags und mittwochs bleiben die Türen zu. Einfach mit ein wenig Verkaufsberatung sei die Arbeit nicht getan.

„Wir bekommen viele gute Kleiderspenden“, freut sich Sauermann. Trotzdem müssten die Sachen gesichtet und sortiert werden. Im Laden müsse die Kleidung immer wieder gefaltet und neu eingeräumt werden.

Auch neuen Herausforderungen stellen sich die Helferinnen gerne. Um einer ukrainischen Frau mit ihren Kindern helfen zu können, nutzten die Frauen kurzerhand eine Übersetzungs-App auf dem Handy. Einkaufen dürfen bei „Hand in Hand“ übrigens alle Interessierten, führt Sauermann aus.

„Viele bringen erst eine Kleiderspende und schauen sich dann erstmals im Laden um. Viele werden so zu neuen Kunden.“ Secondhand habe das Stigma als Armutsbeweis verloren, sogar eine neue Bedeutung in der Nachhaltigkeit gefunden.

Eine Kundin würde sich aus dem Nachhaltigkeitsgedanken heraus ausschließlich in der Kleiderbörse einkleiden. Eine andere Frau habe für ihren heranwachsenden Sohn einen Anzug für eine Hochzeit gekauft und in der Woche darauf gleich wieder gespendet, da keine weiteren Anzug-Anlässe in Sicht waren.

Günstige Karnevalskostüme

Und in den kommenden Wochen erwarten die Frielingsdorferinnen viele Kunden, die etwas für den Karneval suchen. Ganz nebenbei seien die Verkaufsräume ein Treffpunkt und für den ein oder anderen eine gute Gelegenheit zu Gespräch und Austausch.

Besonders freuen konnte sich der Verein in diesem Jahr über Geld vom Land NRW und eine Spende der Kreissparkasse Köln. So konnte noch neues Mobiliar angeschafft werden. Und so gehen die Mitarbeiterinnen motiviert ins neue Jahr.