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NachwuchstalentLevano glänzt bei Fohlenschau auf Hufenstuhl in Lindlar-Süttenbach

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Fohlen laufen in Begleitung auf dem Platz herum

Großer Auftritt für die Kleinsten auf der Reitanlage Hufenstuhl in Süttenbach – immer mit viel Herz und sicherer Hand

110 Nachwuchstalente, kritische Richter und strahlende Züchter – Ein Fest für Pferdefans aller Altersklassen in Lindlar-Süttenbach

Gerade einmal kniehoch und noch keine sechs Monate alt ist der erste Star des Tages am Samstag auf der Reitanlage Hufenstuhl in Lindlar-Süttenbach: das Mini-Shetlandpony Levano von den Kirschblüten. Seinem eleganten Namen alle Ehre machend, schreitet und trabt der kleine Hengst gemeinsam mit seiner Mutter in seiner Klasse bei der Fohlenschau der Kreise Oberberg, Rhein-Berg und Rhein-Sieg zur Goldmedaille.

Was der Laie vielleicht einfach nur mit einem „Oh, wie süß!“ oder „So klein und so elegant!“ kommentiert, das betrachten die anwesenden Punktrichter mit deutlich kritischeren Augen. Insgesamt werden an diesem Tag Fohlen zehn verschiedener Rassen vorgestellt – von Shetlandponys, Isländern und Haflingern über Camargue- und Kaltblutrassen bis hin zu Reitpony- und Warmblutfohlen.

Gold für Ausnahmefohlen

Die Richter, die aus Hannover, Westfalen und sogar aus Belgien angereist sind, vergeben Punkte in diesen Kategorien: Typ, Bewegungsablauf, Körperbau und Korrektheit sowie Gesamteindruck – jeweils auf einer Skala von 0 bis 10. Bewertet wird also, wie das Fohlen aussieht, ob es gesund ist (oder beispielsweise eine Fehlstellung in den Beinen aufweist) und wie es sich bewegt.

Nur die außergewöhnlichsten Fohlen, wie etwa Levano, erhalten am Ende eine Goldmedaille – denn auch wenn man in seiner Konkurrenz die höchste Bewertung erhält, bedeutet das nicht, dass es automatisch auch für Gold reicht. Die begehrte Auszeichnung gibt es ausschließlich bei überdurchschnittlich hohen Punktwertungen. Bei Levano liegen die Bewertungen der Richter allesamt zwischen acht und neun Punkten – ein beeindruckendes Ergebnis für den jungen Hengst.

Ein Tag für alle Sinne

Auffällig ist die insgesamt sehr hohe Qualität der vorgestellten Fohlen: Es gibt kaum Ausreißer nach unten, die Punktespannen sind gering – oft entscheiden die Nachkommastellen mit. „Das zeigt, wie hoch das Niveau der Zuchtpferde hier ist“, kommentiert Achim Ringsdorf, Vorsitzender des Pferdezuchtvereins Oberbergischer Kreis, das Geschehen. Die bestbewerteten Fohlen der Schau haben die Chance, sich für das Fohlenchampionat in Lienen zu qualifizieren, wo dann die Elite der deutschen Zucht aufeinandertrifft.

Insgesamt werden am Samstag 110 Fohlen mit ihren Müttern – oft ebenfalls preisgekrönt – den Richtern und dem pferdebegeisterten Publikum präsentiert. Damit gehört die Veranstaltung zu den größten ihrer Art in der Region. Die Zusammenlegung der drei Kreise hat sich bewährt: Für das Publikum wird es dadurch noch attraktiver, weil es viel zu sehen gibt – und auch für die Züchter steigt die Spannung, da die Konkurrenz in den einzelnen Klassen deutlich gewachsen ist.

Und so genießen die Pferdefans bei schönstem Sonnenschein den Tag auf der Reitanlage Hufenstuhl, die mit ihren idealen Bedingungen den perfekten Rahmen für die Schau bietet. Es wird gefachsimpelt, die Bewertungen der Richter werden eifrig diskutiert, und gemeinsam freut man sich über jeden Erfolg – besonders, wenn das eigene Fohlen eine Auszeichnung erhält. Die Kinder staunen über die flauschigen Jungtiere, die man am liebsten gleich mit nach Hause nehmen würde. Die Züchter beobachten interessiert die Konkurrenz, sammeln Eindrücke, welche Stammlinien besonders gut harmonieren – und nicht selten wird auch gleich über einen Kauf gesprochen. Ein Tag, an dem nicht nur Fohlen glänzen, sondern auch Züchter strahlen.