LingesestaumauerMit Fördergeldern zum Kaffeegenuss

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Pagnia Marienheide

Für Kristina und Thomas Pagnia geht mit der Eröffnung ihrer Kaffeerösterei ein Traum in Erfüllung.

Schmitzwipper – Der Duft von geröstetem Kaffee und frischen Waffeln strömte am Freitagnachmittag durch die neuen Räume des Cafés der Kaffeerösterei Pagnia am Fuße der Lingesestaumauer in Marienheide-Schmitzwipper. Nach fast zweijähriger Umbauzeit konnten Kristina und Thomas Pagnia endlich die Türen zu ihrer neuen Rösterei öffnen und die ersten Gäste empfangen. Kristina Pagnia freute sich: „Endlich haben wir es geschafft und es losgehen kann. Mit dem Ergebnis sind wir superglücklich und zufrieden. Hier werden gleich mehrere Dinge vereint, die uns am Herzen liegen: Natur, Ruhe, Wasser und auch unser berufliches Weiterkommen.“

Unter den Gästen waren auch Landrat Jochen Hagt, Marienheides Bürgermeister Stefan Meisenberg und Frank Herhaus, der Planungsdezernent des Oberbergischen Kreises und geschäftsführende Vorstand des Förderprogramms Leader Bergisches Wasserland, aus dessen Mitteln das Projekt gefördert wurde.

Tourismusmagnet

Der Landrat hob besonders den Mehrwert für den Tourismus hervor, der durch das zusätzliche Café an der Talsperre entstehe – neben dem Hofcafé Kaffeekännchen in der Ortschaft Linge.  „Was nutzt der beste Wanderweg, wenn man nirgendwo einkehren kann, um etwas zu essen und einen Kaffee zu trinken?“, sagte er. Durch die Kaffeerösterei werde die Region gefördert.

Bürgermeister Meisenberg blickte auf die Anfänge des Bauprojekts zurück. Er erinnerte sich daran, wie er noch vor drei Jahren inmitten einer Bauruine gestanden habe ohne zu wissen, was damit passieren solle.

Gastronomie am Fuße der Staumauer

Dass es nun, wie bereits in der Vergangenheit, wieder  Gastronomie unmittelbar am Fuße der Staumauer gebe, sei toll, sagte Meisenberg und scherzte: „Ich muss allerdings zugeben, dass mich der Duft der frisch gebackenen Waffeln etwas unkonzentriert macht.“

Möglich war die Realisierung der Rösterei dank der Förderung durch das Leader-Projekt Bergisches Wasserland und der Kooperation mit der Lebenshilfe für Erwachsene und Jugendliche, die sich für Inklusion einsetzt. „Wir möchten gute Projekte fördern, die Menschen zusammenbringen“, sagte Leader-Vorstandsmitglied Frank Herhaus.

Ländliche Gebiete stärken

Mit den Fördermitteln aus dem europäischen Förderprogramm sollen ländliche Gebiete gestärkt werden. Das Leader-Projekt kann Projekte für die Förderung vorchlagen, die dann mit Mitteln der EU und des Landes NRW unterstützt werden. Im  Kreis wurden bisher insgesamt mehr als 1,3 Millionen Euro für 23 Projekte reserviert,  davon sind 15 Projekte  gestartet und drei abgeschlossen.

Für das Projekt in Marienheide stellt Leader 100 000 Euro für drei Jahre zur Verfügung. Neben der Ausstattung der Kaffeerösterei werden auch ein Spielplatz sowie eine E-Tanksäule aus dem Fördertopf finanziert. „Wir könnten  hier ein Parkplatzproblem bekommen“, meinte Herhaus mit einem Blick auf die vielen Gäste und den voll geparkten Straßenrand. Neben dem Café in Marienheide betreiben Kristina und Thomas Pagnia auch eine Rösterei in Siegen. Das Café an der Lingesetalsperre wird immer freitags bis sonntags von 12 bis 18 Uhr  öffnen. Einmal im Monat soll für Kaffee-Interessierte ein Baristakurs angeboten werden.

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