575-jähriges BestehenMarienberghausen feiert unter strahlend blauem Himmel

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Der MGV Marienberghausen und Konrad Ossig gratulierten ihrem Ort musikalisch.

Marienberghausen – Mit einem zünftigen Straßenfest unter stahlblauem Himmel feierte die Nümbrechter Ortschaft Marienberghausen ihr 575-jähriges Bestehen seit der urkundlichen Ersterwähnung 1447 in einer Rechnung des Rentmeisters Johann von Flamersfeld. „Wir wissen alle, dass das nicht stimmt“, sagte Roland Schmidt, Vorsitzender des Marienberghausener Heimatvereins. Der Ort sei wesentlich älter – schon im 13. Jahrhundert hätten sich Häuser um den Kirchturm gruppiert. Mit einem Schmunzeln ergänzte er: „Eine Dame verrät ihr wahres Alter nicht.“

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„Wir unterstützen gerne die Ortsgemeinschaften beim Start für ein Dorffest“, sagte Klaus Mollerus (r.), Bezirksleiter der Erzquell-Brauerei.

Launig schilderte er Episoden aus dem Leben von „Willem“, der im Januar 1800 in Marienberghausen geboren wurde. Der Klapperstorch sei damals wohl noch nicht aktiv gewesen, denn der Vater habe seinen anderen Kindern erzählt, dass die Hebamme ihr kleines Brüderchen in der hohlen Buche am Ortsrand gefunden habe.

Erzählungen von Dorfkind Willem

Im Alter von neun Jahren sei Willem vom 1. Dezember bis zum 15. März in die Winterschule gegangen. Im Sommer hätten die Kinder auf dem Feld und in den Wäldern mitgearbeitet und sich dabei den Bauch mit Walderdbeeren, Himbeeren und Brombeeren vollgeschlagen. Schmidts Erzählung endete mit der Hochzeit, zu der sich das ganze Dorf nicht nur bereitwillig einladen ließ, sondern sich auch aktiv an den Vorbereitungen beteiligte.

Das Ende des Bierkriegs?

Peters-Kölsch oder Regional

„Für mich ist die Sache jetzt erledigt“, sagte Nümbrechts Bürgermeister Hilko Redenius (M.), nachdem er auf dem Straßenfest ein Fässchen Zunft-Kölsch angeschlagen hatte.

Zuvor hatte es kritische Stimmen gegeben, die ihm angekreidet hatten, auf dem Nümbrechter Lichterfest Peters-Kölsch auszuschenken, anstatt die regionale Brauerei zu unterstützen. Souverän gut gelaunt setzte er den Hahn mit zwei Schlägen. Zur Kölsch-Sorte sagte er einfach: „Das ist das Fest der Marienberghausener. Ich finde es herausragend, was der Heimatverein auf die Beine gestellt hat.“

„Wir unterstützen gerne die Ortsgemeinschaften beim Start für ein Dorffest“, sagte Klaus Mollerus (r.), Bezirksleiter der Erzquell-Brauerei, der Redenius beim Fassanstich unterstützte: „Das beste Bier ist sowieso immer das Freibier“, fand Mollerus augenzwinkernd. (kup)  

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Hilko Redenius beim Fassanstich.

Nach der „Beerchhüser Kaffeetafel“ und dem Fassanstich durch Bürgermeister Hilko Redenius, der auch seine beiden Stellvertreter Gerhard Dittich und Ursula Witten mitgebracht hatte, begeisterte der MGV Marienberghausen unter Leitung von Konrad Ossig, bevor sich sechs Mannschaften auf einen „Golddorftriathlon“ begaben. Erlaubt waren nur Gruppen mit Teilnehmern aus drei Generationen. „Es geht dabei um das Wissen der Älteren – das steht nämlich nicht im Internet“, erläuterte Schmidt.

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So war neben Geschicklichkeitsspielen zu den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft auch historisches Wissen gefragt: „Wie lange war Hermann Wirth Bürgermeister von Marienberghausen?“ Die richtige Antwort lautete „48 Jahre – von 1848 bis 1896“. Dessen Urenkelin Elisabeth Drinhausen (85) zeigt auf das Fachwerkhaus mit der Hausnummer „1“: „Dort hat mein Urgroßvater gelebt und darin bin ich geboren.“ Gewonnen hat schließlich das Team „Gartenstraße und Breiter Weg“, mit Teilnehmern im Alter zwischen sechs und 88 Jahren. Ihr Sieg wurde prämiert mit einem Wanderpokal, den Bürgermeister Redenius zum Dorfjubiläum gestiftet hatte.

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