„Meine besondere Begegnung“Nümbrechterin ist Oberbergs Botschafterin

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Sie liebt die Arbeit im Büro, aber die vor der Tür im Oberbergischen noch viel mehr: Jutta Krumm aus Nümbrecht ist Regionalbotschafterin.

Sie liebt die Arbeit im Büro, aber die vor der Tür im Oberbergischen noch viel mehr: Jutta Krumm aus Nümbrecht ist Regionalbotschafterin.

Nümbrecht – „Mir liegt das Oberbergische sehr am Herzen“, erzählt die Nümbrechterin Jutta Krumm begeistert und mit leuchtenden Augen. Dass sie jedoch seit fünf Jahren Regionalbotschafterin für ihre hügelige Heimat ist, damit hat es eine besondere Bewandtnis.

Die frühere Schulleiterin der Grundschule in Wiehl-Marienhagen schildert, dass Klaus Schaffranek, damals Vorsitzender des örtlichen Heimatvereins, sie im Frühsommer 2015 zum Rundgang mit der Bewertungskommission des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ eingeladen habe. Sie erinnert sich noch sehr gut an die Begehung bei strahlendem Sonnenschein.

Bei Rundgang im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ angesprochen

Dabei habe sie das Kommissionsmitglied Armin Huber aus Mönchengladbach angesprochen und ihr gesagt, dass er Regionalbotschafter der NRW-Stiftung sei. Darauf habe sie geantwortet: „Aha – Mönchengladbach, Regionalbotschafter ..., hört sich ja toll an – NRW Stiftung? Nie gehört.“ Er habe ihr dann erzählt, dass die Stiftung, die sich für Natur, Kultur und Heimat einsetze, 1986 zum 40. Geburtstag des Landes NRW auf Initiative des damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau gegründet worden sei.

Anschließend habe er gefragt, ob sie nicht Lust hätte, Regionalbotschafterin für das Oberbergische zu werden, denn da gäbe es bisher niemanden. „Ich bin ja immer neugierig und interessiert, aber momentan bin ich noch gut ausgelastet mit meiner Schule ... Vielleicht, wenn ich im Ruhestand bin“, habe sie entgegnet. Danach seien noch ein paar Mails gewechselt worden und dann sei der Kontakt abgebrochen.

Suche nach Beschäftigung im Ruhestand

Knapp zwei Jahre später rückte das Ende ihres Arbeitslebens in immer greifbarere Nähe. Viele hätten gefragt: „Und, was machst Du, wenn Du nicht mehr in der Schule bist?“ Sie habe immer geantwortet: „Ich habe keinen blassen Schimmer.“ Am Abend des letzten Arbeitstages Anfang Februar 2017 habe ihr Ältester dieselbe Frage gestellt und ergänzt: „Hast Du mir nicht mal ’was von einem Botschafter und einer Stiftung erzählt?“ – „Ach ja, aber von dem habe ich lange nichts gehört“, habe sie entgegnet.

Jutta Krumm sammelt auch Zeitungsberichte, die über die Arbeit der NRW-Stiftung informieren.

Jutta Krumm sammelt auch Zeitungsberichte, die über die Arbeit der NRW-Stiftung informieren.

Am nächsten Tag sei vollkommen überraschend eine E-Mail von Armin Huber gekommen – mit der Frage, ob sie noch Interesse hätte, für die Stiftung tätig zu werden. Spontan habe sie einem Treffen in der Düsseldorfer Stiftungszentrale zugestimmt und sei nach einem intensiven Gespräch mit dem Ordner „Material für Regionalbotschafter“ unter dem Arm nach Hause gefahren, erzählt Jutta Krumm.

Den Schritt von damals bis heute nicht bereut

Diesen Schritt habe sie seitdem nie bereut, sagt die 71-Jährige. Sie genieße es, bei der Öffentlichkeitsarbeit für Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege so viele nette Leute kennenzulernen und ihnen die Erhaltung der Schönheit und Vielfalt des nordrhein-westfälischen Natur und Kulturerbes näherzubringen. Ihre Aufgabe sehe sie auch darin, die Unterstützung lokaler Aktivitäten zu vermitteln. In einer Schatulle sammelt Jutta Krumm alle Zeitungsartikel, die in der Region über die Stiftung berichten.

So seien etwa in Oberberg das Rote Haus unterhalb von Schloss Homburg, das Bergneustädter Heimatmuseum, Haus Dahl in Marienheide und das Engelskirchener Kraftwerk Ermen und Engels finanziell unterstützt worden, zum Schutz der Hangmoore am Wiehler Immerkopf habe die Stiftung das Gebiet käuflich erworben. Besonders freue sie sich auf die Einweihung der Alten Schule aus Waldbröl-Hermesdorf, die derzeit mit Stiftungsmitteln in das LVR-Freilichtmuseum nach Lindlar versetzt werde.

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Das Treffen mit Armin Huber in der Wiehler Ortschaft Marienhagen sei kein einmaliger Kontakt gewesen, seitdem habe sie ihn regelmäßig gesehen. Freudig blickt sie dem nächsten Regionalbotschaftertreffen in Köln mit der Besichtigung eines Römergrabes entgegen: „Die Begegnung mit Armin Huber hat mein Leben nicht auf den Kopf gestellt, aber dieses Ehrenamt ist für mich in meinem Ruhestand unglaublich bereichernd und ich habe seitdem einige wunderschöne Orte in NRW kennengelernt. Es ist ein unglaublich buntes, vielseitiges und kulturell reiches Bundesland, für das so ein Einsatz sich unbedingt lohnt“, sagt Krumm.

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