Zukunft des RüstzeitheimsGemeinde Marienheide verhandelt mit dem DRK über Verkauf

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Das ehemalige Rüstzeitheim „Franz Dohrmann Haus“ im Marienheider Zentrum. (Archivbild)

  • Die Gemeinde Marienheide ist weiterhin auf der Suche nach einem Käufer für das Rüstzeitheim.
  • Bürgermeister Stefan Meisenberg hat nun bestätigt, dass das DRK Interesse an der Immobilie hat.
  • Doch es gibt scheinbar noch weitere Interessenten. So soll es nun weitergehen.

Marienheide – In das ehemalige Rüstzeitheim „Franz Dohrmann Haus“ im Marienheider Zentrum könnte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) einziehen. Derzeit verhandelt die Gemeindeverwaltung mit dem DRK-Kreisverband über den Verkauf der Immobilie.

Am Dienstagabend informierte Bürgermeister Stefan Meisenberg in nicht-öffentlicher Sitzung seinen Gemeinderat über die Gespräche, zeitgleich wurde auch das DRK-Präsidium von seinem hauptamtlichen Vorstand Martin Skorupski unterrichtet. Beide Gremien hätten die Verhandlungen zustimmend zur Kenntnis genommen, berichten die Verantwortlichen auf Nachfrage unserer Zeitung.

Gebäude wird doch nicht zum Bürger- und Kulturzentrum

Die Gemeinde hatte das Rüstzeitheim von der Evangelischen Kirche in Deutschland gekauft und im Mai vergangenen Jahres offiziell übernommen. Da bestanden noch Überlegungen, das Gebäude mit Hilfe von Fördermitteln zu einem „Bürger- und Kulturzentrum“ umzubauen – daraus wird nun aber offenbar nichts. Meisenberg: „Es hat sich herausgestellt, dass eine Förderung über das laufende Stadtentwicklungskonzept unwahrscheinlich ist. Denn die Städtebauförderung präferiert eher Projekte mit innovativem Charakter.“

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Trotzdem bereut der Bürgermeister den Kauf des Dohrmann-Hauses nicht: „Für die Gemeindeentwicklung war es die richtige Entscheidung.“ Das DRK sei nur einer von mehreren Interessenten, die sich das alte Rüstzeitheim angeschaut hätten. Es gebe einen weiteren vielversprechenden Kandidaten für den Kauf, sagt Meisenberg. Doch die Rotkreuzler seien der Favorit.

DRK sitzt bislang in Gummersbach-Mühlenseßmar

Das DRK sitzt mit seiner Geschäftsstelle und rund 30 Mitarbeitern derzeit in Gummersbach-Mühlenseßmar, wo der Kreisverband Räume angemietet hat. Unglücklich sei das DRK mit diesem Standort zwar nicht, sagt Vorstand Skorupski: „Aber wir müssen überlegen, ob wir langfristig Miete zahlen oder doch lieber Eigentum erwerben wollen.“ Marienheide liege im Oberbergischen „zentral genug“, sei auch mit der Bahn gut angeschlossen, sagt Skorupski.

In seinem Sitz in Gummersbach ist das Deutsche Rote Kreuz Mieter – mit dem Dohrmann-Haus hätte es Eigentum.

In seinem Sitz in Gummersbach ist das Deutsche Rote Kreuz Mieter – mit dem Dohrmann-Haus hätte es Eigentum.

Trotzdem sei der Umzug der Geschäftsstelle nach Marienheide nur eine mögliche Option. Vorrangig gehe es dem DRK bei den Verhandlungen darum, Platz für ein Dienstleistungszentrum für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen zu finden. Skorupski schildert erste Überlegungen: „Ein Pflegedienst dort wäre denkbar, eine Jugendeinrichtung oder eine Wohngemeinschaft für Demenzkranke.“ Schon jetzt betreibt das DRK auf dem Gelände des Dohrmann-Hauses eine Naturkita, die dem Kindergarten „Heier Strolche“ im Zentrum angeschlossen und in einem Bauwagen untergebracht ist.

Meisenberg rechnet bis Ende April mit Entscheidung

Alles hängt nun davon ab, ob die Verhandlungen zwischen Gemeinde und DRK zu einem erfolgreichen Ende geführt werden. Skorupski: „Natürlich müssen für uns die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen.“ Die würden derzeit im Hause geprüft. Aber: Einen finanziellen Verlust will auch die Gemeinde nicht machen. Meisenberg rechnet damit, dass bis Ende April eine spruchreife Entscheidung vorliegt.

Was das Bürger- und Kulturzentrum angeht, hat der Rathauschef nach wie vor Pläne: „Dass es nun nicht im alten Rüstzeitheim realisiert wird, heißt nicht, dass wir es zu den Akten legen.“ Ohne ins Detail zu gehen, sagt Meisenberg: „Wir bleiben an dem Thema dran.“

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