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Mehr Parkplätze, EinbahnstraßeMarienheide beschließt Konzept gegen Verkehrschaos an der Bruchtalsperre

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Drei Frauen baden in dem Gewässer.

Drei Frauen baden in dem Gewässer der Bruchtalsperre.

Diesen Sommer wird es noch voller als eh schon. Die neue Anlage, die Gehbehinderten Zugang zum Wasser ermöglicht, wird eröffnet.

Die Bruchertalsperre ist ohnehin ein beliebtes Badegewässer. In kommenden Sommern wird nicht allein der Klimawandel für zusätzlichen Andrang sorgen: Noch in diesem Jahr werden die Anlagen eingeweiht, die unter dem Titel „Alle inklusive“ Gehbehinderten den Zugang zum Stausee erleichtern sollen. Zudem gibt es Pläne für neue Wochenendhäuser und weitere Campingmöglichkeiten. Allerhöchste Zeit also, das Verkehrsproblem zu lösen, das an heißen Sonnentagen mit dem Zustrom der Badegäste verbunden ist.

Die Gemeinde Marienheide hat das Büro des Wiehler Verkehrsplaners Klaus Marenbach beauftragt, eine Lösung zu entwickeln. „Zu enge Straßen, zu wenige Parkplätze, oft muss das Ordnungsamt Falschparker abschleppen, um die Rettungswege freizuhalten.“ So beschrieb Marenbach die Herausforderung, als er nun im Bauausschuss des Gemeinderats sein Konzept vorstellte.

Einbahnstraße und neue Ausfahrten

Der Verkehrsexperte möchte zum einen die Zufahrt von der Gummersbacher Straße (B 256) in Stülinghausen zur dauerhaften Einbahnstraße machen. Diese zweigt dann nach links und rechts ab. Eine Ausfahrt wäre am Evangelischen Kindergarten bei Müllenbach. Die andere Ausfahrt muss erst hergestellt werden, und zwar indem der für die Durchfahrt gesperrte Weg durch Eberg freigegeben und ertüchtigt wird, sodass die Autofahrer am Waldhotel und dem Tennisplatz entlang Richtung Marienheide geleitet werden.

Radler dürften auch gegen die Einbahnstraße fahren. Überall gilt Tempo 30, Aufpflasterungen sollen gewährleisten, dass die Autos nicht schneller fahren. Wo erforderlich, wird die Fahrbahn auf mindestens vier Metern verbreitert.

Vor allem aber möchte Marenbach neue Parkmöglichkeiten schaffen, da die Stellplätze an der DLRG-Station im Sommer nicht ausreichen und der große Platz oben am Rodter Industriegebiet nur von wenigen Besuchern genutzt wird, weil er offenbar zu entfernt liegt. Neue Parkplätze würde Marenbach oberhalb von Eberg und nahe der Tapas-Bar am Südufer anlegen, gibt aber zu bedenken, dass es dafür erst Planungsrecht geschaffen werden muss.

Leidiges Thema seit 30 Jahren

Bürgermeister Stefan Meisenberg merkte im Ausschuss an, dass das Projekt einen Antrag der Grünen berücksichtigt. Das Konzept stieß aber quer durch die Fraktionen auf Wohlwollen. „Endlich passiert dort etwas“, sagte Jürgen Rittel (FDP), „darüber reden wir seit 30 Jahren.“ Er warnte aber auch vor absehbarem Ärger bei den Bewohnern von Eberg. Kathrina Kronenberg (CDU), Birgit Meckel (SPD) und Detlev Rockenberg (Grüne) gaben Hinweise zur Parkplatzplanung.

Bürgermeister Meisenberg kündigte an, dass eine Realisierung des Konzepts erhebliche Haushaltsmittel in Anspruch nehmen wird. Die Umnutzung des Parkplatzes in Rodt als Gewerbefläche würde allerdings auch Einnahmen bringen. Verkehrsplaner Klaus Marenbach nahm die Hinweise aus der Politik für die weitere Planung auf.

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