DokumentationZwei Filme erzählen die Entstehung und Geschichte der Gemeinde Morsbach

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Die filmische Dokumentation enthüllt auch neue Forschungsergebnisse zur ersten urkundlichen Erwähnung der Gemeinde Morsbach.

Nachdem Morsbach die erste urkundliche Erwähnung vor 1125 Jahren im Corona-Jahr 2020 nur digital feiern konnte, erteilte das Rathaus im vergangenen Jahr den Auftrag für die Produktion eines Heimatfilms, der an die 1100-Jahr-Feier 1995 erinnern soll und Filmdokumente von damals nun öffentlich macht. Verantwortlich für diese Aufnahmen waren die Filmer Kurt Sonza-Reorda und Gerhard Baumeister.

Entstanden ist ein 35-minütiges Werk, das jetzt im Kulturbahnhof Premiere hatte. Zudem liefert der Film neue Forschungsergebnisse zur ersten urkundlichen Erwähnung Morsbachs. Finanzielle Unterstützung erhielt die Gemeinde vom Landschaftsverband Rheinland. Aber auch der Heimatverein ist an diesem Projekt beteiligt: Er stellte dafür die bereits vor Jahren auf Vereinskosten digitalisierten Aufnahmen aus dem Jubiläumsjahr 1995 zur Verfügung.

Auch Altbürgermeister Horst Jütte kommt in der Dokumentation zu Wort

Zu sehen ist in dem Werk auch Altbürgermeister Horst Jütte, der als Gemeindedirektor damals die Feiern mitorganisierte. Er erinnert sich: „Als die erste Urkunde von Morsbach gefunden worden war, da war das wie ein Virus.“ Die Menschen seien stolz und begeistert gewesen: „Wir sind bald 1100 Jahre alt, wir können nachweisen, wann unsere Gemeinde das Licht der Welt entdeckt hat.“

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Ebenso ist Jütte das Jubeljahr in bester Erinnerung geblieben: „Da hat sich eine Euphorie entwickelt, die wir heute fast kaum noch verstehen können“, erzählt er. Ebenso erwähnt der Altbürgermeister die weiteren Jubiläen, die damals begangen wurden – 25 Jahre Partnerschaft mit dem französischen Kanton Milly-la-Forêt, 50 Jahre Frieden nach Kriegsende, 100 Jahre Behindertenzentrum und 100 Jahre Karneval. „Es gab also viele Anlässe zu feiern.“

Der Lokalhistoriker Christoph Buchen schildert im Film zudem seine Suche nach der ersten Urkunde, auf die er dann ausgerechnet in einem Archiv in Halle an der Saale endlich stieß: „Demnach ist Morsbach die älteste urkundlich erwähnte Gemeinde im Oberbergischen.“

Die bewegten Bilder von einst zeigen unter anderem die Vorstellung des Post-Sonderstempels und der neuen Heimatchronik, auch berichten sie vom langen Festwochenende im September 1995. Im Festzelt fand etwa ein Disko-Abend mit Bob Murawka statt und etwa 1500 Jugendlichen feierten mit. Beim Festakt dann war Konrad Adenauer, ein Enkel des Altbundeskanzlers, als Pate zu Gast. Die Festrede hielt derweil Professor Dr. Klaus Goebel unter dem Titel „Ihr könnt sagen, Ihr seid dabei gewesen!“. Höhepunkt der Feierlichkeiten jedoch war der große Festzug, der sich durch Morsbachs Straßen schlängelte.

Die Dokumentation „1100 Jahre Morsbach – Festjahr 1995“, die von Sven Kubeile unter Mitarbeit von Kerstin Wittershagen und Christoph Buchen zusammengestellt und geschnitten worden ist, kann ab sofort im Youtube-Kanal der Gemeinde angeschaut werden. Ein weiterer Film mit den Vorbereitungen zur 1125-Jahr-Feier 2020 und einer Vorstellung der Vereinslandschaft ist ebenfalls abrufbar. (r)

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