„Paws of Love“Mucherin engagiert sich für Tierheim an rumänisch-ukrainischer Grenze

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Mari Becker ist nahe eines Tierschutzhofes aufgewachsen.

Mari Becker ist nahe eines Tierschutzhofes aufgewachsen.

Nümbrecht-Elsenroth – Bear drückt sich beim Pressetermin vertrauensvoll an die Beine von Fotograf und Journalistin und will unbedingt gekrault werden. Dass es dem Jagdhundmix, der einst auf den Straßen Maltas streunte, jetzt so gut geht, verdankt er einem Herz voller Tierliebe. Dieses große Herz gehört Mari Becker, die sich seit Jahren für geschundene, verlassene Tiere einsetzt und Bear adoptiert hat.

„Ich bin in der Nähe des Hofs Huppenhardt, einer Tierschutzeinrichtung in Much, aufgewachsen“, berichtet die 31-Jährige. Das habe ihr Denken und ihr Verhältnis zu Tieren sehr geprägt. Inzwischen macht Mari Becker sich bei den „Paws of Love“ für Tiere stark. Der Verein, gegründet von vier engagierten Tierschützerinnen in Freiburg, engagiert sich seit 2019 von Deutschland aus, mit Kooperationspartnerinnen und -partnern vor Ort, im rumänischen Braila, nahe der Grenze zur Ukraine.

Ein Tierheim für rund 200 Hunde ist seitdem entstanden. Rund 25 Tiere monatlich, gerettet unter anderem aus Tötungsstationen, werden nach eingehender Prüfung der neuen Besitzer nach Deutschland vermittelt. Mari Becker ist seit 2021 Mitglied, mittlerweile auch Teil des Vermittlungsteams und regelmäßig in Rumänien.

Mari Becker: „Die Reisen nach Rumänien sind immer sehr emotional“

Vor wenigen Wochen erst, über die Karnevalstage, war Mari Becker zweimal an der Grenze zur Ukraine, sah Rauchsäulen und Helfer des Roten Kreuzes, die sich um Frauen und Kinder bemühten. Die Mucherin kam, nicht nur durch diese Eindrücke, erschüttert zurück. „Pferde und Nutztiere wurden von den flüchtenden Menschen zurückgelassen. Was hätten sie auch tun sollen? Ein Transport der Tiere ist kaum möglich.“

Haustiere würden die flüchtenden Menschen, so gut es eben möglich ist, mitnehmen, erzählt sie und sagt, dass ihr Verein, selbst durch Spenden finanziert, sich sofort entschlossen habe, zu helfen. Als sie den Mitgliedern des TuS Elsenroth davon berichtete, seien die Sportler gleich an ihrer Seite gewesen. „Mein Lebensgefährte, Benedikt Ramrath, ist einer der Fußballtrainer des Vereins, und ich bin natürlich ebenfalls Mitglied.“ Die Spendenbereitschaft war groß, so dass zügig Hilfe geleistet werden konnte.

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Im Tierheim, mittlerweile wie ein zweites Zuhause für Mari Becker, sei der Krieg noch nicht so spürbar: „Es wurden bislang glücklicherweise nicht mehr Tiere als vorher abgegeben.“

Die Menschen, die sich im rumänischen Shelter engagieren, also Tierheimleiterin Vali, genannt „Sheltermama“, zudem Patrick und Georgi, sind längst zu Freunden geworden. „Die Reisen nach Rumänien sind immer sehr emotional“, so beschreibt Mari Becker die Augenblicke, wenn sie die geretteten Tiere sieht, ihre Angst, aber auch bald ihr Vertrauen spürt und sich mit den Helfern austauscht. Da sie als Lehrerin an der Max-von-der-Grün-Schule in Olpe tätig ist, nutzt sie so oft es geht die Schulferien, um das Tierheim zu besuchen, auch in diesen Osterferien.

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