Nahverkehr in WiehlKostenlose Schnupperfahrten im Monti

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Die Fahrer Martin Pander (vorne) und Markus Lücke mit den beiden Montis am Wiehler Busbahnhof.

Wiehl – Am Wochenende hat die Ovag noch einmal tüchtig die Werbetrommel für ihr Wiehler Nahverkehrsangebot Monti gerührt. Wer wollte, konnte sich  am Samstag und Sonntag innerhalb der Monti-Region kostenlos chauffieren lassen – jeder hatte zwei Freifahrten. 

Piet Störmer, Projektleiter On-Demand bei der Ovag, zog am Sonntagmittag ein positives Zwischenfazit. Es lagen zwar noch keine validen Zahlen vor, denn das Kostenlos-Angebot endete  erst  am Sonntagabend um 22 Uhr. „Aber ich habe im Vorfeld mit einigen potenziellen Kunden gesprochen, die noch Fragen hatten“, so Störmer. Die haben das   kostenfreie Angebot dann auch genutzt, weiß er, weil er die Fahrten selber eingebucht hat. Eine Kundin sei  extra aus Much gekommen, um Monti auszuprobieren, und würde sich etwas Vergleichbares auch in ihrer Heimat wünschen, wie sie sagte.

Vormittags ruhig, nachmittags lebhaft

Am Samstagvormittag ist es zunächst ruhig. Markus Lücke aus Hohkeppel und Martin Pander aus Reichshof, die beiden Monti-Fahrer, die am Samstag Schicht haben, stehen mit den Fahrzeugen in Wiehl am Busbahnhof. „Für den Nachmittag sind schon eine ganze Menge Fahrten gebucht“, sagt Lücke, „bisher sind es sechs auf dem einen  Fahrzeug, bei dem anderen ist es ähnlich.“

Seit Mitte November ergänzt Monti das Nahverkehrsangebot in Wiehl. Die Idee dahinter ist, dass vor allem Wohngebiete mit schlechter Anbindung  an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen werden sollen. Das macht Monti auch für andere oberbergische Kommunen interessant. In einigen Rathäusern ist  das Thema schon platziert. „Für  Reichshof würde sich das Angebot auch  anbieten“, sagt  Fahrer Pander. 

Viele Kunden kommen immer wieder

In Wiehl haben  in den ersten fünf Monaten bereits 700 Personen das Angebot genutzt, „viele regelmäßig“, teilt die  Ovag mit. Fahrer Lücke bestätigt: „Es gibt erkennbar Leute, die immer wieder fahren, und es ist erkennbar, dass Leute, die einmal mit Monti gefahren sind, meistens wiederkommen, weil sie das Angebot als zweckmäßig empfinden.“

Wer einsteigt in die Fahrzeuge, die äußerlich englischen Taxis nachempfunden sind, kann in der geräumigen Fahrgastkabine auf Ledersitzen Platz nehmen, der Einstieg ist barrierefrei. Die Fahrzeuge verfügen über einen Hybridantrieb, an diesem Samstagvormittag surren sie leise über die nassen Straßen. 

Kein Fahrplan, keine feste Routen

Das Pilotprojekt von Ovag und Oberbergischem Kreis beschränkt sich strikt auf ein fest definiertes Gebiet im Wiehler Stadtgebiet. Wer innerhalb des Bereiches  von A nach B will – etwa vom Wiehler Stadtkern nach Drabenderhöhe – kann Monti rufen, per App oder per Telefon.

Vorteile: Monti verkehrt unabhängig von  Fahrplan und festen Routen, ist flexibel und kostet den normalen Bus-Tarif plus Buchungspauschale von zwei Euro. Dieser On-Demand-Zuschlag beträgt bei Kindern nur einen Euro. „Das heißt, wenn ein Schulkind eine Busfahrkarte hat, aber nicht eine Stunde auf den Bus warten will, kann es mit Monti für einen Euro z.B. von Wiehl nach Drabenderhöhe fahren“, erklärt Lücke. Oder nach Brächen oder Büddelhagen.

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Dafür fährt Monti nicht – wie es ein Taxi tut – bis zur Haustür, sondern hält an einer  Haltestelle, von denen es aber deutlich mehr gibt als für Linienbusse.  Allein in Brächen gibt es beispielsweise vier davon.

Monti-Homepage

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