HocharomatischOliver Feddersen-Clausen hat das Nümbrechter Label „Krautpunk“ gegründet

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Ein Mann mit langem Bart und Brille hält ein Tablett in der Hand, auf dem kleine Fläschen mit bunten Gewürzen stehen.

In der Nümbrechter Ortschaft Unter der Hardt hat Oliver Feddersen-Clausen seine Manufaktur „Krautpunk“ gegründet.

Oliver Feddersen-Clausen aus Nümbrecht ist gelernter Goldschmied, in einem Restaurant lernte er seine Leidenschaft für Gewürze kennen. 

Oliver Feddersen-Clausen ist gelernter Goldschmied, hat 25 Jahre Erfahrung in der Produktentwicklung und kocht leidenschaftlich gern. Er verbindet also ganz verschiedene Aspekte der Kreativität – eine Fähigkeit, die ihm zugutekam, als er in der Ortschaft Unter der Hardt das Label „Krautpunk“ gründete. „Ich wollte auf lange Sicht beruflich etwas machen, das mit Essen zu tun hat“, sagt der Nümbrechter.

Während der Goldschmiedeausbildung jobbte er zusätzlich zu seinem Tagesjob in einem Restaurant und konnte dort sowohl in die indische als auch die italienische Küche hineinschnuppern. Davon sei viel hängengeblieben, unter anderem Ideen zu Gewürzkombinationen oder spannenden Aromen.

Krautpunk-Gewürze: Bunt, lecker und teilweise auch höllisch scharf

Krautpunk ist bunt und lecker und kann höllisch scharf sein. Denn in der Produktpalette gibt es auch kaltgepresste Chilisäfte in goldgelb, orangefarben und leuchtend rot. Ein Teil der Chilischoten für die Essenzen wächst in Nümbrecht, ein Teil kommt von Bauern, die diese Pflanzen in den Abruzzen im Freiland ziehen.

Deren Geschmack sei fantastisch, wie Feddersen-Clausen findet. Allerdings: „Hier im Oberbergischen sind weniger die Chilisäfte gefragt, sondern eher der halbgetrocknete Rosmarin oder der ,Grillpunk’.“ Letzterer hat nicht nur einen coolen Namen, sondern beinhaltet alles, was ein ordentlicher Grillabend an Pfeffer, Salz und Kräutern eben so braucht.

Die Kräuter waren es, die dem Krautpunk-Gründer zunächst einigermaßen Kopfzerbrechen bereiteten. Denn sie sollten nicht nur frisch schmecken, sondern auch im Glas frisch aussehen. Haltbar werden der Rosmarin, den der Unternehmer aus Hamburg bezieht, oder der Salbei, der ebenfalls halb durchgetrocknet ins Glas wandert, durch die Zugabe von norwegischem Fleur de Sel, das auch „Schnee des Meeres“ genannt wird.

Doch immer wieder nahmen Nadeln oder Blätter einen nicht so hübschen Braunton an. „Ich habe zwei Jahre getüftelt, bis die Kräuter grün blieben, länger haltbar waren und einen tollen Geschmack behielten.“ Wie genau er nun mit Rosmarin, Salbei, Wildfenchel, Estragon und Co. verfährt, verrät der Nümbrechter aber nicht.

„Wir arbeiten mit Bio-Läden und Restaurants zusammen“, berichtet der Unternehmer, während er Blätter des Meerfenchels zum Probieren über den Tisch reicht, dazu Korianderfrüchte und Kampotpfeffer, der ebenfalls durch Salz haltbar wird. Wenn es während der Erntezeit eine Menge zu tun gibt, wird Oliver Feddersen-Clausen von Ehefrau Maria Deppe und Sohn Jonte unterstützt. Der Betrieb ist noch eher Manufaktur als Konzern. Jeder Arbeitsschritt – vom Häckseln des frischen Rosmarins über das Befüllen der Gläser bis hin zum Packen der Kartons – wird von Hand erledigt.


Rezept: Sommersalat mit Erdbeeren und Wacholderdressing zu Rosmarin-Bratkartoffeln

Zutaten (für 4 Personen):

  • 1 kleiner Salatkopf: Batavia, Eichblatt oder Romana
  • 1 Handvoll Rucola oder Radicchio
  • 5 bis 8 Erdbeeren
  • 1 EL Krautpunkt-Enebær-Wacholderextrakt
  • 6 EL natives Olivenöl
  • 1 EL Fruchtgelee, zum Beispiel Himbeere, Quitte, Preiselbeere
  • 1 bis 2 EL Zitronensaft
  • 800g gekochte Kartoffeln (festkochend)
  • Olivenöl oder Butterschmalz
  • 1 EL Krautpunk-Rosmarin-Salz und Pfeffer

Die Blattsalate gründlich waschen, trockenschleudern und danach in mundgerechte Stücke zupfen. Die gewaschenen Erdbeeren jeweils in acht bis zwölf Stücke teilen. In einer kleinen Schüssel Fruchtgelee, Zitronensaft und Wacholderextrakt gut durchmischen. Das Olivenöl portionsweise zugeben, alles zu einem sämigen Dressing verrühren.

Die gekochten Kartoffeln in Scheiben schneiden und in einer großen, nicht haftenden Pfanne mit etwas Olivenöl oder Butterschmalz bei mittlerer Hitze goldgelb knusprig braten. Dafür die Kartoffelscheiben in die vorgewärmte Pfanne geben, gemütlich brutzeln lassen und nur gelegentlich Minuten wenden.

Sobald die Kartoffeln fertig sind, den Rosmarin hinzugeben, dann noch einmal wenden, von der Herdplatte nehmen und mit Pfeffer und Salz abschmecken. Tipp: Je nach Pfannengröße die Kartoffeln in zwei Runden aufteilen, damit sie schön knusprig werden.

Blattsalat, Erdbeerstücke und Dressing in einer großen Schüssel mischen und zusammen mit den Rosmarin-Bratkartoffeln servieren. 

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