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Konzert abgesagtNümbrechter Schloss Homburg bleibt länger geschlossen

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Das historische Treppenhaus des Schlosses ist bereits saniert. Sonst gibt es noch immer viel zu tun.

Das historische Treppenhaus des Schlosses ist bereits saniert. Sonst gibt es noch immer viel zu tun.

Schon wieder hat der Oberbergische Kreis den Neustart in seinem Museum Schloss Homburg verschoben, diesmal auf Anfang Juni.

Kreiskulturdezernent Felix Ammann hat die Wiedereröffnung von Schloss Homburg überraschend ein weiteres Mal verschoben, und zwar um sieben Wochen auf Fronleichnam, 8. Juni.

Am Mittwoch teilte die Pressestelle des Oberbergische Kreises auf Anfrage mit, dass der für das Wochenende geplante Saisonstart nicht zu halten ist. Die Sanierungsarbeiten seien noch nicht abgeschlossen. Auch das für Sonntag angesetzte Familienkonzert des Orchesters Sinfonietta Köln wurde kurzfristig abgesagt.

Eigentlich sollte das Schloss am 22. Juni wieder öffnen

Auf der Homepage des Schlosses wurde am Mittwoch noch die Wiedereröffnung des Hauses für den 22. April angekündigt. Eigentlich sollte das Kreismuseum bereits Mitte März den Betrieb aufnehmen. Wenige Tage vorher wurde dann bekanntgegeben, dass die in der Winterpause begonnene Sanierung nicht abgeschlossen ist. Die Ausstellung war zu diesem Zweck abgebaut worden. Sie werde nach Abschluss der Arbeiten neu errichtet werden, hieß es damals.

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Neben Renovierungsarbeiten, einem neuen Beleuchtungssystem und der Verbesserung des Brandschutzes stand und steht noch immer die Erneuerung der Elektroanlagen an. Der Neuanstrich der historischen Treppe sei immerhin schon erledigt, teilt die Pressestelle mit. Die Probleme bei der Sanierung seien nicht grundlegender Natur, sondern bei solchen Arbeiten häufig auftretende Verzögerungen.

Der Mittelaltermarkt soll wie geplant stattfinden

Während der Engelskirchener Orchesterchef Cornelius Frowein die Absage des für Sonntag geplanten Konzerts seines Sinfonietta-Ensembles am Mittwoch wenig erfreut hinnehmen musste, sollen die übrigen Veranstaltungen der kommenden Wochen stattfinden, kündigt die Kreispressestelle an.

Das gilt zunächst für den Mittelaltermarkt vom 29. April bis 1. Mai. Am verlängerten Wochenende sollen zumindest vier Räume im Obergeschoss des Schlosses, die Burgküche und der Turm zugänglich sein, zudem gibt es im Schloss einen Aktionsbereich für Kinder. Auch am Internationalen Museumstag (21. Mai) sind diese Teilbereiche des Schlosses geöffnet.

Stattfinden sollen auch die Konzerte von „7 Days in Sunny June“, der Funkband des Nümbrechter Bassisten Axel Peter Lepsis, am Freitag, 5. Mai, sowie des Minguet-Streichquartetts am Samstag, 6. Mai.


Haus Dahl und historische Mühle 2023 komplett geschlossen

Voraussichtlich das gesamte Jahr über bleiben sowohl die Säge- und Getreidemühle an Schloss Homburg in Nümbrecht als auch das Bauernhofmuseum Haus Dahl in Marienheide geschlossen, beide sind Einrichtungen des Oberbergischen Kreises.

Dichtgemacht worden war die Mühle aus Gaderoth im Sommer vergangenen Jahres, Haus Dahl dagegen ist bereits seit 2021 zu. Grund für die Schließungen sind erhebliche Mängel an der Bausubstanz, die allerdings unterschiedliche Ursachen haben, wie die Kreisverwaltung auf Nachfrage mitteilt. Haus Dahl ist eines der ältesten seiner Art in der Region, errichtet worden ist es in der Mitte des 16. Jahrhunderts.

So berichtet der zuständige Kreisdezernent Felix Ammann, dass an Haus Dahl das Reetdach vollständig erneuert werden müsse, dafür ist eine Summe in Höhe von 100 000 Euro in den Haushalt des Kreises für 2023 eingerechnet. Ammann: „Die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr ausgeschrieben und durchgeführt werden.“ Um einen Befall mit Pilzen und Fäulnis zu verhindern, war das Reet zuvor regelmäßig ausgetauscht worden, das reicht nun offenbar nicht mehr. Dem Kreis zufolge mache das Dach einen wesentlichen Teil des Denkmals aus.

Stillstand herrscht derweil an der künstlichen Klus auf dem Gelände unterhalb von Schloss Homburg, da zu finden ist die Säge- und Getreidemühle: Daran hat sich der Holzwurm zu schaffen gemacht. Kreissprecherin Iris Trespe: „Wir haben Sachverständige – einen Schädlingsbekämpfer und einen Sachverständigen für Holzschutz – eingesetzt, um eine Grundlage für eine zielgerichtete Bekämpfung zu bekommen.“ Das Vorgehen befinde sich weiter in der Abstimmung.

Angaben, wie teuer diese beiden Instandsetzungen werden und wann die beiden Einrichtungen wieder öffnen können, sind Trespes Angaben zufolge noch nicht möglich. Im vergangenen Jahr war Dezernent Ammann von Kosten in Höhe etwa 40 000 Euro für die Sanierung der Fassade an der Mühle und des morschen Daches ausgegangen. 1884 war diese in der Nümbrechter Ortschaft Gaderoth in Betrieb gegangen, 1971 wurde sie Eigentum des Kreises und auf dem Museumsgelände nach ihrem Umzug wieder aufgebaut. Bis 2015 diente sie dort als lebendiges Museum.

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