Blutspende-DerbyMorsbacher Vereine animieren zum Blutspenden

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Für den SV Morsbach ist auch die Damenmannschaft zum Blutspendetermin in die Schule gekommen.

Morsbach – Es gleicht einem Zirkeltraining, was sich am Mittwoch in der Morsbacher Schule abspielt. Lokalderby-Stimmung liegt in der Luft. Nacheinander absolvieren die Sportler des SV Morsbach, der Spvgg Wallerhausen und der Spvgg Holpe-Steimelhagen Station für Station. Die Fußballer werden jedoch weniger sportlich, sondern vielmehr bis aufs Blut gefordert, denn es geht um die gute Sache. Wer am Ende eine volle Blutkonserve abgeben kann, der hat eigentlich schon gewonnen.

Hintergrund ist ein Aufruf des SV Morsbach, der sich vorgenommen hatte, so viele Morsbacher wie möglich zum Blutspenden zu animieren. Um dem ganzen einen zusätzlichen Reiz zu geben, rief der SVM ein Lokalderby aus: Die Mannschaft, die am Ende des Tages die meisten Blutspender zählt, gewinnt.

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Viele Spender hielten bereitwillig ihren Arm für den guten Zweck hin.

Die Idee zu der außergewöhnlichen Aktion außerhalb des Spielfeldrandes hatte Michael Trapp, Jugendleiter der SVM-Fußballabteilung. „Ich hatte gehört, dass die Blutvorräte des Deutschen Roten Kreuzes aktuell knapp sind und nur für wenige Tage reichen. Deshalb habe ich überlegt, wie wir helfen können. Und so ist die Idee zum Lokalderby entstanden“, erzählt er. Jörg Harte, Pressesprecher des DRK West, hatte er sofort auf seiner Seite. „Wir haben in unserem Regierungsbezirk aktuell 50 000 Blutkonserven zu wenig. Da hilft eine solche Aktion natürlich sehr“, freut sich Harte.

Über die sozialen Medien startete der SVM einen Aufruf. Und die Idee kam an. Viele Blutspender machten sich auf den Weg in die Morsbacher Schule. Die Termine hatte das DRK online vergeben, um unnötige Wartezeiten und langen Schlangen in Zeiten der Pandemie zu vermeiden. Von der Anmeldung und der Corona-Befragung, über die Registrierung, geht es über das Ausfüllen des Fragebogens, den Pieks ins Ohrläppchen, das Arztgespräch stationsweise bis in den großen Saal zur Blutspende. Als Dankeschön warten liebevoll und coronakonform verpackte Lunchpakete.

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Als Erstspender mit dabei ist auch SVM-Spieler Niklas Hombach. Die Nadel in seinem Arm sieht er gelassen. „Ich wollte das eigentlich vorher schon immer mal machen und jetzt war eine gute Möglichkeit. Die Kollegen aus meiner Mannschaft sind auch dabei, das hat mich mitgezogen“, verrät der Spieler der Ersten Mannschaft. Routinierte Spenderin ist dagegen Nicole Japs, die zwar keinem Fußballverein angehört, aber aus Holpe kommt und nach der Spende für die Holper ihre Stimme in der Zettelbox dalässt. Und auch aus Wallerhausen ist Verstärkung da. Uwe Günther ist im Vereinspullover in Morsbach aufgeschlagen, um sich Blut abzapfen zu lassen.

Rund 180 Blutspender zählen die Mitarbeiter des Roten Kreuzes am Ende des Tages. „Wir laden in Morsbach jedes Jahr zwischen den Tagen zur Blutspende ein, aber so viele hatten wir noch nie. In den vergangenen Jahren waren es zwischen 130 und 150“, erzählt Jörg Harte und freut sich über die große Beteiligung.

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Die meisten Blutspender zählt am Ende des Tages der SV Morsbach und entscheidet das Lokalderby für sich. Einen Preis hatte der Verein aber nicht ausgeschrieben, schließlich gehe es um die gute Sache, betont Trapp. „Aber vielleicht spendiert uns das DRK ja ein Fässchen“, scherzt er. Und Jörg Harte meint: „Darüber können wir reden.“ Der eigentliche Gewinner der Aktion sind aber das Rote Kreuz und die Spendenempfänger, da sind sich alle Beteiligten einig.

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