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Interview

Fünf Fragen
Oberbergs Landratskandidat Grootens will mit Erfahrung und Fachwissen punkten

3 min
Porträt von Klaus Grootens.

Klaus Grootens möchte Landrat in Oberberg werden. Am Sonntag geht er in die Stichwahl. 

Der CDU-Kandidat Klaus Grootens sieht unter anderem die medizinische Versorgung und Mobilität als drängende Themen im Oberbergischen Kreis. 

Der Engelskirchener Klaus Grootens ist Kandidat von CDU und FDP. Hier die Antworten auf die Fragen, die Andreas Arnold ihm gestellt hat.

Was dürfen die Menschen in Oberberg von Ihnen erwarten, wenn Sie Landrat sind?

Klaus Grootens: Die Menschen in Oberberg dürfen von mir erwarten, dass ich mich engagiert und mit dem notwendigen fachlichen Hintergrund sowie langjähriger Erfahrung für die Zukunft unseres Kreises und seiner Bevölkerung einsetze. Der Kreis und die Kommunen liegen mir am Herzen! Deshalb stehe ich für eine bestmögliche Unterstützung der Unternehmen, eine Verbesserung der Infrastruktur, Investitionen in Sicherheit und Katastrophenschutz sowie eine gute ärztliche Versorgung. Mobilität, lebendige Dörfer und das Ehrenamt sind mir wichtig. Ich will den Blick aufs „große Ganze“ richten – damit Oberberg eine starke, lebenswerte Heimat bleibt.

Was muss sich in der Verwaltung ändern, um diese zukunftsfähig zu machen, ist die aktuelle Zahl der Beamten in Zukunft noch erforderlich?

Die Bürgerinnen und Bürger sollen die Verwaltung so erreichen, wie sie es möchten: persönlich mit kompetenten Mitarbeitenden oder digital von zu Hause aus. Die Digitalisierung muss weiter vorangetrieben werden – und sie ist z. B. bei Kfz-Zulassungen oder Baugenehmigungen schon gut vorangekommen. Viele andere Bereiche werden kurzfristig folgen, denn die IT-Dienstleister bringen in diesen Tagen mehr und mehr digitale Anwendungen an den Start. Aber die Digitalisierung ersetzt nicht überall den Menschen – etwa in Sicherheit, Jugendhilfe oder Katastrophenschutz. Dort brauchen wir weiter gut ausgebildetes Personal, das Verantwortung übernimmt und verlässlich für die Bürgerinnen und Bürger da ist.

Wo hat Oberberg noch großen Nachholbedarf?

Der Mangel an Haus- und Fachärzten wird zunehmend spürbar. Die Versorgung muss durch neue Modelle wie Versorgungszentren oder Stipendien gesichert und aktiv gestaltet werden. Auch die Mobilität muss verbessert werden. Neben Investitionen in den ÖPNV brauchen wir aber auch Investitionen in Straßen und Brücken. Eine vollständige Anbindung aller 1441 Dörfer an Buslinien ist nicht machbar – obwohl wir Jahr für Jahr mehr Geld für den ÖPNV ausgeben. Gefragt sind innovative Lösungen wie On-Demand-Verkehre.

Wo sind wir gut aufgestellt und vielleicht Vorbild für andere Kreise?

Besonders hervorzuheben ist das große ehrenamtliche Engagement in Feuerwehren, Hilfsorganisationen, Kultur oder Brauchtum. Auch unsere tolle Natur und Landschaft, der innovative Mittelstand, die starke Industrie und eine hohe Beschäftigungsquote sind Pluspunkte. Zudem bietet der Kreis sehr gute Bildungsmöglichkeiten, etwa durch den Campus Gummersbach der TH Köln, die Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren (AGewiS) oder unsere Berufskollegs. Das unterstützt die Unternehmen und stärkt die Region.

Sind die Pläne für Kreishaus II in der jetzigen Form aber auch mit Hinblick auf die Kosten gesetzt oder diskussionsbedürftig?

Über die Zentralisierung der Verwaltung wurde viel diskutiert – allerdings zu oft im Wahlkampf und zu selten sachlich. Aus meiner Sicht als Kreiskämmerer war die Kritik häufig nicht zielführend: Die Zentralisierung bringt angesichts hoher Miet- und Energiekosten erhebliche Einsparungen – das können wir auch im Detail aufzeigen.

Für den Haushalt sind andere Probleme wichtiger, wie steigende Sozialausgaben und die unzureichende Finanzierung des Rettungsdienstes. Hier stecken die großen finanziellen Risiken und Probleme unserer Zeit. Nach der Wahl sollten wir wieder sachlich über die Zentralisierung sprechen und uns dann den wirklichen Herausforderungen widmen.