Online-Umfrage mit 380 BürgernWie kann Lindlar dem Klimawandel begegnen?

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Wald und Forst sind nach Meinung vieler Lindlarer vom Klimawandel am stärksten betroffen.

Wald und Forst sind nach Meinung vieler Lindlarer vom Klimawandel am stärksten betroffen.

Lindlar – Die Sommer werden heißer, Extremwetterlagen nehmen zu. Was kann die Gemeinde Lindlar tun, um die Folgen des Klimawandels abzumildern, und was kann der einzelne Bürger tun? Vier Wochen lang hat die Verwaltung die Lindlarer Bürger online hierzu befragt, die Ergebnisse liegen jetzt in einer 40-seitigen Auswertung vor.

383 Bürgerinnen und Bürger haben sich demnach an der Umfrage in den Monaten April und Mai beteiligt – die Befragung fand also vor den Juli-Überschwemmungen statt.

Wir fassen die zentralen Ergebnisse der Multiple-Choice-Befragung zusammen, die Teilnehmer konnten außerdem jeweils eigene Vorschläge machen.

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Was sind die wichtigsten Klimafolgen in Lindlar?

83 Prozent der Teilnehmer nennen Trockenheit und Dürre, gefolgt von Hitzeperioden (62 Prozent) und Starkregen (43 Prozent), Mehrfachnennungen waren möglich. In den Textbeiträgen wurde vor allem die Situation der heimischen Wälder und Forste genannt.

Wer ist am stärksten vom Klimawandel betroffen?

95 Prozent nennen die Forstwirtschaft, 86 die Landwirtschaft, gefolgt von Naturschutz (73 Prozent).

Welche Maßnahmen planen Sie umzusetzen oder haben Sie umgesetzt?

75 Prozent der Teilnehmer setzen auf Regentonnen oder Zisternen zur Gartenbewässerung, 55 Prozent wollen in Hitzeperioden weniger gießen, 37 Prozent setzen auf trockenresistente Pflanzen. In den Texten werden als Maßnahme oft Fotovoltaik-Anlagen auf dem Dach genannt.

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Sind sie versichert gegen Elementarschäden?

70 Prozent bejahen dies, vor allem Hauseigentümer aber auch einige Mieter, rund 30 Prozent haben keine solche Versicherung, die etwa vor Folgen von Starkregen oder Hochwasser schützt.

Wie wichtig ist es, dass Lindlar sich bestmöglichst an Klimafolgen anpasst?

56 Prozent halten dies für sehr wichtig, 28 Prozent für wichtig. Nur zwei Prozent sagen „das ist nicht wichtig“. In den Textbeiträgen wird oft auf die Generationengerechtigkeit und die Bedeutung der Anpassung auf allen Ebenen – kommunal, national, europaweit und weltweit – verwiesen.

Wie hoch sind in Lindlar die Handlungsmöglichkeiten?

35 Prozent schätzen sie hoch bis sehr hoch ein, rund 50 als mittelmäßig, 14 Prozent als gering oder sehr gering.

Wie hoch sind die Möglichkeiten der Bürger?

„Sehr hoch“ sagen 17 Prozent, „hoch“ 30 Prozent, „gering“ sagen fünf Prozent, „sehr gering“ zwei Prozent.

Rund 60 Prozent der Teilnehmer haben konkrete Maßnahmen vorgeschlagen. Ganz ober auf der Liste (96 Nennungen) steht die Wiederaufforstung und Verschattung durch Neuanpflanzungen, gefolgt von Maßnahmen zu Naturschutz und Biodiversität wie Grüninseln in Neubaugebieten, Wildblumenwiesen und Reduzierung der Maisfelder (45 Nennungen).

Die Gemeinde Lindlar will die Ergebnisse der Befragung im Konzept der Klimafolgenanpassung berücksichtigen, das derzeit erstellt wird. Die Auswertung ist online abrufbar unter

www.lindlar.de/fileadmin/gemeinde/Klimaschutz/Auswertung_Buergerbefragung_Klimafolgenanpassung.pdf

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