RaubüberfallAngeklagter soll Ehepaar in Engelskirchen überfallen und gefesselt haben

Lesezeit 2 Minuten
Landgericht_Köln

Der Eingang zum Kölner Landgericht (Symbolbild) 

Engelskirchen/Köln  – Im Prozess gegen einen 49-Jährigen, dem vorgeworfen wird, im Januar 2021 als Paketbote verkleidet mit Komplizen ein Ehepaar in Engelskirchen in dessen Haus überfallen, mit einer Waffe bedroht, gefesselt und beraubt zu haben, plädiert die Verteidigung auf Freispruch. Der Nachweis der Beteiligung des Angeklagten könne nicht mit der erforderlichen Sicherheit geführt werden.

Die Staatsanwaltschaft hingegen fordert elfeinhalb Jahre Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung. Wenn das Gericht eher der Staatsanwaltschaft folgen sollte, so die Verteidigung, solle man dem Angeklagten Perspektiven bieten, auch wenn man „ihn hart anpacken möchte“ – dann solle das Strafmaß unter zehn Jahren bleiben, ohne Sicherheitsverwahrung.

Verteidigung sät Zweifel an Spurensicherung

Vor der Großen Strafkammer des Kölner Landgerichts versucht die Verteidigung, die Belastbarkeit von Vorwürfen gegen den hafterfahrenen Angeklagten in Zweifel zu ziehen. So wurde erneut das Abnehmen von Spuren kritisiert.

Die DNA des 49-Jährigen, die man unter den Fingernägeln der Opfer gefunden hatte, könnten eine Tatbeteiligung nicht gerichtsfest beweisen, weil die Spuren nicht mit sterilen, desinfizierten Scheren genommen worden seien – „es war geradezu katastrophal, was da gelaufen ist“, so die Kritik der Verteidigung an den Ermittlern.

Ob die DNA des Angeklagten dann auf anderem Wege unter die Fingernägel der Opfer geraten sei? „Unwahrscheinlich, aber keineswegs ausgeschlossen“, glaubt der Verteidiger. Auch Aussagen des überfallenen Ehemannes seien „vage“ geblieben, so der Verteidiger. Ein Urteil soll am Donnerstag fallen.

KStA abonnieren