Die Reichshofer Politik beschließt einstimmig, dass der umstrittene Freizeitpark in Eckenhagen realisiert werden darf.
ErlebnisparkEckenhagener Sommerrodelbahn bekommt grünes Licht

Das Ein- und Ausstiegsgebäude der Sommerrodelbahn soll Fachwerkoptik erhalten und Platz für eine kleine Gastronomie haben.
Copyright: Markus Lüdorf
Der Weg für einen neuen Freizeitpark mit Sommerrodelbahn und weiteren Angeboten in Reichshof-Eckenhagen ist frei. Der zuständige Bau- und Planungsausschuss hat dem Gemeinderat am Dienstagabend einstimmig (bei einer Enthaltung) empfohlen, den Flächennutzungsplan entsprechend zu ändern und den Bebauungsplan „Freizeitpark Eckenhagen“ aufzustellen. Der Rat hat den Beschluss in seiner nächsten Sitzung am 10. Juli auf der Tagesordnung.
Investor Markus Lüdorf aus Reichshof-Sinspert gab sich nach dem Votum zufrieden. „Es ist eine Riesenlast, die jetzt abgefallen ist. Von der Idee bis jetzt hat sich das Ganze über acht Jahre gezogen. Sie können sich vorstellen, was das heute für eine Bedeutung hat“, fasste er seine Erleichterung in Worte. Sicher auch deshalb, weil sein Projekt in Eckenhagen durchaus nicht nur viele Unterstützer, sondern auch Gegner auf den Plan gerufen hat.
Reichshofer Investor hofft auf Fördermittel
Und wie geht es jetzt weiter? Auch wenn der Rat in wenigen Wochen endgültig das Tor zur Umsetzung aufstößt, werden nicht gleich die Bagger anrollen. Zunächst, so Lüdorf, schaut die Bezirksregierung noch mal auf die Pläne, und auch danach wird er mit Blick auf Fördermittel, die er beantragen möchte, nicht unverzüglich mit konkreten Investitionen beginnen.
Doch wenn es so weit ist, wird zunächst die Zuwegung und der Parkplatz in Angriff genommen und natürlich das Herzstück des Freizeitparks, die Sommerrodelbahn mit zugehörigem Einstiegsgebäude. „Da liegt zunächst der ganze Fokus drauf, damit die Bahn ans Laufen kommt, damit Geld reinkommt, um die anderen Sachen realisieren zu können.“ Unten in dem in Fachwerkoptik geplanten Gebäude sollen eine kleine Gastronomie und eine Toilettenanlage einziehen, im Dachgeschoss soll die Betriebsleiterwohnung unterkommen.
Die Erweiterung zu einem richtigen Freizeitpark soll dann schrittweise erfolgen. Laut Plan folgt dann irgendwann ein Kletterturm mit einer Aussichtsplattform, auf der man Kaffee trinken kann, ein Restaurant mit Innengastronomie für Tage, an denen das Wetter nicht mitspielt, dann noch ein Spielplatz und Ferienhäuschen.
Am Dienstag hatte die Reichshofer Politik nun abzuwägen, wie sie mit den vorgebrachten Stellungnahmen aus der zweiten Offenlage umgehen will. Es seien „relativ wenig Anregungen gekommen“, berichtete der von Lüdorf beauftragte Siegener Stadtplaner Gerhard Kunze. Teils sei angezweifelt worden, dass die Suche nach Alternativen korrekt abgelaufen sei, es seien auch Zweifel an den vorgelegten Gutachten geäußert worden. Kunze widersprach all diesen Äußerungen und betonte, es sei alles korrekt abgelaufen. Ausschussvorsitzender Thomas Funke fasste schließlich zusammen, sein Eindruck sei, dass die Pläne in der Reichshofer Bevölkerung sehr gut ankommen. Die Bahn, so Funke, steigere die Attraktivität von Eckenhagen und Reichshof.
Die Sommerrodelbahn
Die Sommerrodelbahn soll von der renommierten Firma Wiegand mit Sitz im hessischen Rasdorf (Landkreis Fulda) geliefert werden. Dabei soll es sich um eine schienengeführte Bahn vom Typ „Alpine Coaster“ handeln.
Die Bergabstrecke, so heißt es auf der Homepage des Freizeitparks, wird zwischen 850 und 900 Meter lang sein, die Bergaufstrecke (also die Liftstrecke) etwa 215 Meter. Am Bahn-Ende sorgen Magnetbremsen für ein automatisches herunterbremsen der Geschwindigkeit.
Die Bahn kommt ohne Betonfundamente aus und wird lediglich mit Erdnägeln auf dem Grund befestigt, heißt es weiter. Sie stelle auch kein Hindernis für kleine und große Tiere da, da der Bodenabstand für Tiere wie etwa Igel, Kaninchen, Fuchs oder den Marder durchgängig sei. Größere Tiere wie Rehe könnten die Sommerrodelbahn hingegen überspringen.