Nahe der WiehltalsperreDrei Menschen sterben bei Autounfall in Reichshof

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Ein Autowrack im Straßengraben.

Der Wagen wurde beim Aufprall an zwei Bäumen völlig zertrümmert.

Ersthelfer versuchten noch vergeblich, die drei tödlich verletzten Insassen des SUV wiederzubeleben, der nahe der Wiehltalsperre verunglückt ist.

Bei einem schweren Verkehrsunfall am Dienstagabend gegen 19.25 Uhr sind drei Personen auf der Landesstraße 148, unweit der Aussichtsstelle „Auchelfjord“ an der Wiehltalsperre, ums Leben gekommen. Einsatzleiter Sascha Frede, Leiter der Reichshofer Feuerwehr, schilderte am Abend, dass unbeteiligte Autofahrer als Ersthelfer, darunter auch ein Rettungssanitäter des Oberbergischen Kreises, die beiden Frontpassagiere noch aus dem Fahrzeug geborgen und Reanimationsversuche unternommen hätten. Doch alles war am Ende vergeblich.

Die 54-jährige Reichshoferin auf der Rücksitzbank sei leicht eingeklemmt gewesen und aufgrund ihres kritischen Zustands von den Feuerwehrkameraden unverzüglich und ohne den langwierigen Einsatz von hydraulischem Gerät aus dem Fahrzeug geholt worden, berichtet Frede. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes und der drei Notärzte habe die Feuerwehr die Wiederbelebungsmaßnahmen aufrechterhalten. Alle drei Fahrzeuginsassen seien dann aber noch an der Unfallstelle verstorben.

78-jähriger Reichshofer saß am Steuer

Nach Angaben der Polizei sind der 78-jährige Reichshofer am Lenkrad und seine 84 und 54 Jahre alten Begleiterinnen mit einem Opel Crossland aus Richtung Heischeid kommend, auf der L 148, kurz hinter der Einmündung der Schemmerhausener Straße (K 16) in Fahrtrichtung Sinspert, in einer Linkskurve aus noch ungeklärter Ursache nach rechts von der Fahrbahn abgekommen. In der abschüssigen Böschung prallte der SUV zunächst seitlich gegen einen Baum, dann frontal gegen einen zweiten und wurde schließlich mit dem Heck zurück auf die Straße geschleudert.

Im Einsatz waren die Einheiten Reichshof-West, Eckenhagen-Hespert und Nosbach mit etwa 50 Einsatzkräften. Da neben der Brandsicherung für die Feuerwehr nach der Unterstützung des Rettungsdienstes nicht viel zu tun blieb, konnten die beiden letztgenannten Einheiten recht bald wieder abrücken, Betriebsstoffe waren nicht ausgelaufen. Die Notfallseelsorge kümmerte sich vor Ort um die Ersthelfer.

L148 für mehrere Stunden gesperrt

Sascha Frede berichtete am Tag nach dem schlimmen Unfall, dass die drei Insassen bestmöglich versorgt gewesen sein. Und das allein schon dadurch, dass ein Rettungssanitäter gleich am Unfallort gewesen sei. Auch Frede selbst war einer der ersten an der Einsatzstelle. Am Ende habe er den Menschen, trotz aller Bemühungen, aber nicht mehr helfen können.

Auf die psychische Belastung seiner Kameraden angesprochen sagte er, dass er schon zu einem frühen Zeitpunkt die Mannschaft ausgedünnt habe und nur die wirklich erforderliche Zahl an Kräften unmittelbar an das Auto herangelassen habe. Im Nachgang sei angefragt worden, ob einer der Kameraden Gesprächsbedarf habe und die psychosoziale Notfallversorgung in Anspruch nehmen wolle, was aber nicht der Fall gewesen sei.

Mit den drei Toten am Dienstagabend habe sich die Gesamtzahl der Toten in Oberberg in diesem Jahr auf 16 erhöht. Im Vorjahr waren es insgesamt acht, wie Polizeisprecher Michael Tietze berichtet. „Das ist eine sehr traurige Entwicklung.“ Bei einem Blick in die aktuelle Statistik falle auf, dass die Gesamtzahl der Unfälle gar nicht mal so besonders hoch sei. Gravierend sei indes die Zahl der Unfälle, bei denen Menschen getötet worden seien, so Tietze.

Was die Ursache für den Unfall am Dienstagabend angeht, könne er noch keine Aussage machen. Ermittelt werde in alle Richtungen. Also auch der Frage nachgegangen, ob der Fahrer ein internistisches Problem gehabt habe.

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